Petra Heini (links) und Steffi Schwarzeit sind voll im Element, 560 Portionen Wurstsalat müssen zubereitet und im genauen Zeitfenster ausgeliefert werden. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder Bote

Verein: Trachtenkapelle liefert Wurstsalat an die Haustür

Niedereschach-Kappel. Beeindruckend, was sich manche Vereine alles einfallen lassen, um sich in Corona-Zeiten über Wasser zu halten. Und fast unglaublich ist es, welchen Erfolg sie damit haben, wenn es eine zündende Idee gibt und sie auf den Rückhalt einer funktionierenden Dorfgemeinschaft hoffen dürfen. In diesem Fall: 560 verkaufte Portionen Wurstsalat.

"Wurstsalat an die Haustür" – das war die Idee, die sich nun die Trachtenkapelle Kappel hat einfallen lassen, da die Einnahmen aus Konzerten, Festen und Veranstaltungen auch bei der Trachtenkapelle im Corona-Jahr nahezu bei Null angekommen sind. Wie könnte man dem entgegentreten, so hatte man sich im Vorstand Gedanken gemacht.

Planungssitzungen online

Und da man bereits Anfang November einen erfolgreichen Sonntagskuchen-Verkauf angeboten hatte, kam jetzt die Idee auf, warum man es nicht mal mit einer Aktion "Wurstsalat an die Haustür" probieren sollte? Dabei sei jedoch von vornherein klar gewesen, dass dies unter den derzeitigen Vorgaben und Einschränkungen durch die Corona-Pandemie, nicht einfach werden würde, berichtet die Vorsitzende der Trachtenkapelle, Petra Heini. So konnten die Planungssitzungen überwiegend nur noch online abgehalten werde, um Kontakte zu minimieren. Zum eigentlichen Ablauf der "Wurstsalat-Produktion" und dessen Auslieferung mussten Arbeits-, Personal-, Zeit- und Hygienepläne erstellt und viele Arbeiten ausgegliedert werden. Das Brotbacken wurde von Familie Link und Günther Müller in ihren Backhäuschen übernommen, das Käseschneiden wurde in mehrere Familien ausgelagert. Die Anlieferung der Zutaten in die Mailänderstube erfolgte nach genauem Zeitplan, damit auch hier keine unnötigen Begegnungen zustande kamen.

Die eigentliche Zubereitung und das Abpacken wurden dann von sechs Personen aus nur zwei Hausständen in der Küche und dem Gastraum der Mailänderstuben vorgenommen.

Der nächste Schritt oblag dann einem Team aus zwei Personen, welches die Zusammenstellung der Behälter für die einzelnen Liefertouren zur Aufgabe hatte. Die Fahrerteams bestanden überwiegend aus Ehepaaren oder Eltern/Kind-Teams. Sogar das Bestücken der Fahrzeuge geschah nach einem genauen Zeitplan, um auch hier die Begegnungen untereinander auszuschließen. So waren alle Arbeiten, bis hin zum Putzen genau durchgetaktet.

Erwartungen übertroffen

Keine Frage, dass diese Aktion vom ganzen Verein sehr viel Einsatz, Planungskreativität und entschlossene Tatkraft abverlangte. Aber das Ergebnis übertraf dann alle Erwartungen: Riesengroß war die Freude über die große Anzahl von 560 Bestellungen, welche auch nahezu alle im geplanten Zeitfenster ausgeliefert werden konnten.

Gelungene Aktion

Letztendlich ist man bei der Trachtenkapelle Kappel schon etwas stolz auf diese gelungene Aktion, aber auch sehr dankbar für die Mitarbeit aus dem Verein, die Mithilfe vieler Personen aus dem Umfeld des Vereins, gegenüber dem FC Kappel für die Überlassung der Räumlichkeiten in der Mailänderstube und abschließend aber ganz besonders die vielen Bestellungen aus der Gemeinde und der Umgebung.