Neu formiert hat sich unter der Wahlleitung von Thorsten Frei die Vorstandschaft des CDU-Gemeindeverbandes Niedereschach (von links): Thomas Petrolli, Thorsten Frei, Hans-Jürgen und Regina Glatz, Patrick Haas, Regina Rist, Andreas Meyer, Thilo Briechle, Manfred Fellhauer und Adolf Schwab. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder Bote

GVN: Der CDU-Gemeindeverband wechselt die Führungsspitze / Schwab sieht sich als "Interimslösung"

Adolf Schwab ist neuer Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbandes Niedereschach (GVN).

Niedereschach. Einstimmig wurde er bei der Jahreshauptversammlung des GVN im Cafe "Flora" in Schabenhausen zum Nachfolger des bisherigen Max Fauler gewählt.

Der 69-jährige Schwab, wie Fauler durch und durch und aus innerster Überzeugung ein Christdemokrat, bezeichnete sich als "Interimslösung" und sieht es als eine seiner vordringlichen Aufgaben an, sich nach einer jüngeren Person umzusehen, die ihn einmal als Vorsitzender ablösen kann.

Mit Blick auf die im September 2019 erfolgten kurzfristigen und überraschenden Rücktritte – auch Manuela Fauler war als Schriftführerin zurückgetreten – sieht sich Schwab zum Amtsbeginn nach eigenen Worten mit "handfesten Herausforderungen" konfrontiert. Diese will er in "konstruktiver Zusammenarbeit" bewältigen und die bevorstehenden Aufgaben "offen und ehrlich" angehen. Demut und Bescheidenheit könne man von ihm dabei jedoch nicht erwarten. Untermauert wurde diese Aussage durch die sehr eindrucksvolle berufliche und persönliche Vita des in Baden-Baden geborenen diplomierten Mathematikers und Physikers.

Den Posten des Mitgliederbeauftragten wird Schwab neben seiner Vorsitzendentätigkeit mit übernehmen. Ebenso will er sich um den Auftritt des GVN im Internet kümmern. Ähnlich wie jetzt auf Bundesebene, hatte der CDU-Gemeindeverband Niedereschach seit den Rücktritten von Manuela und Max Fauler ein Führungsproblem.

Der stellvertretende Vorsitzende, Thomas Petrolli, der den GVN seit September 2019 kommissarisch führte, zeigte sich voll des Lobes und sehr dankbar für die jahrelange ehrenamtliche Arbeit des Ehepaares Fauler. "Sie haben Großartiges geleistet, viele Großveranstaltungen geschultert und das Verhältnis zwischen Vorstandschaft und dem Ehepaar Fauler funktioniert nach wie vor", betonte Petrolli.

Bundestagmitglied Thorsten Frei teilte mit, dass er das Ehepaar Fauler schon aus seiner Zeit vor dem Schwarzwald-Baar-Kreis als etwas "ganz Besonderes" kennengelernt habe.

Die von CDU-Kreisgeschäftsführerin Tanja Hall bestens vorbereiteten, geheim durchgeführten Neuwahlen gingen zügig und problemlos über die Bühne. Wiedergewählt wurden der stellvertretende Vorsitzende Thomas Petrolli, Schatzmeisterin Regina Glatz und die Beisitzer Thilo Briechle, Manfred Fellhauer, Hans-Jürgen Glatz, Andreas Meyer, Regina Rist und Patrick Haas. Als Ersatz für die bisherige Schriftführerin wurde Dieter Petrolli gewählt. Schnell abgewickelt waren die üblichen Versammlungsregularien. Einen breiten Raum nahmen die Ehrungen und die Ausführungen von Thorsten Frei ein, der dabei auch auf die für die CDU schwierigen Zeiten – mit Blick auf die Ereignisse in Thüringen – einging.

Hintergrund

In einem Schreiben an die Mitglieder des CDU-Gemeindeverbandes hatte Max Fauler im September 2019 über seinen Rücktritt informiert, jedoch ohne Gründe für den überraschenden Rückzug zu nennen. Gleichzeitig setzte er die Mitglieder in einem Schreiben auch darüber in Kenntnis, dass seine Frau ihr Amt als Schriftführerin ebenfalls mit sofortiger Wirkung niederlegt. Auf Nachfrage zu den Gründen für die sofortigen Rücktritte, erklärten Manuela und Max Fauler damals, dass sie hierzu keinerlei Kommentar abgeben. "Mit 70 Jahren und nach 25 Jahren als Vorsitzender kann man so ein Amt auch einmal einfach kommentarlos abgeben. Mehr sage ich dazu nicht, egal wer nachfragt", so Max Fauler damals wörtlich.

In den Reihen der von den Rücktritten überraschten Niedereschacher CDU-Mitglieder wird lebhaft diskutiert und spekuliert, was wohl die Gründe für die kurzfristigen Rücktritte sein könnten. Fakt ist, dass Max Fauler eigentlich schon länger sein Amt abgeben wollte und schon vor der Mitgliederversammlung 2018 noch einmal überredet wurde, sich als Vorsitzender zur Verfügung zu stellen.