Solche Szenen wird es auch im diesem Jahr im Oberndorfer Neckarstadion nicht geben. Foto: Müller

Schweren Herzens musste das internationale Oberndorfer U19-Fußballturnier von den Veranstalter erneut abgesagt werden. Oliver Hauer von der Turnerleitung: "Aufgrund der derzeitigen Situation war keine seriöse Planung möglich." In 2022 soll es aber weitergehen.

Oberndorf - Die Spatzen pfiffen es nicht gerade von den Dächern, aber ein ganz große Geheimnis war es auch nicht: Das internationale U19-Turnier der SpVgg Oberndorf wird auch in diesem Jahr nicht stattfinden.

"Wir haben diese Entscheidung schweren Herzens getroffen", machen Oliver Hauer und Thomas Schefold, Mitglieder der Turnierleitung, keinen Hehl aus ihrer Enttäuschung, dass das europaweit bekannte Event nach 2019 erneut nicht stattfinden kann.

Vorausgegangen waren viele Tage mit intensiven Gesprächen, ob und wie das Turnier in irgendeiner Weise hätte durchgeführt werden können, "doch Mitte Mai mussten wir eine Entscheidung fällen," verrät Hauer, "die ganze Geschichte war einfach nicht seriös planbar."

Schon im Jahr 2020 hatten die Oberndorfer große Anstrengungen unternommen, um – "mit Unterstützung der Stadt", so Hauer – ein vernünftiges Konzept, vor allem in Sachen Hygiene, vorzulegen. "Das war auch alles in Ordnung", blickt Thomas Schefold zurück, doch schließlich machte der württembergische Fußballverband (wfv) den engagierten Machern einen Strich durch die Rechnung: Aufgrund der Corona-Pandemie könne das Turnier nicht durchgeführt werden.

Beinahe jede Woche ruft der FC Midtjylland an

Und ganz ähnlich sieht es in diesem Jahr aus. Wochenlang wurde beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) und den Landesverbänden beraten, wann wieder Fußball gespielt werden darf. Inzwischen steht fest, dass die neue Punkterunde am ersten August-Wochenende starten soll. An diesem Termin fand aber bislang immer das U19-Turnier statt. "Eine Vorlegung in den Monat Juli war aber nicht möglich", schüttelt Hauer den Kopf, "denn der wfv erlaubt ja in diesem Monat keine Turniere. Deshalb macht die Sache auch keinen Sinn."

Was die Oberndorfer dennoch freut: Von Seiten vieler Vereine, die in den letzten Jahren am Neckar ihre Visitenkarte abgegeben haben, gab es viel Zuspruch. Vor allem der VfB Stuttgart und der SC Freiburg ermutigen Schefold und seine Mitstreiter, doch "irgendein ein Turnier auf die Beine zu stellen. Das macht uns Mut für die Zukunft."

Nicht locker ließ in dieser Hinsicht auch der aktuelle Besitzer des U19-Pokals, der dänische Klub FC FC Midtjylland. "Die beinahe haben jede Woche bei mir angerufen und gefragt, wie es aussieht", schmunzelt Oliver Hauer über so viel Anteilnahme, "aber letztendlich mussten wir ihnen die Absage mitteilen". Die Dänen waren sicher mit von der Partie gewesen, wenn ein Turnier stattgefunden hätte. "Für die Klubs aus England oder Brasilien wären dagegen eine Teilnahme, bedingt durch die nach wie vorherrschenden Corona-Beschränkungen, nicht machbar gewesen", erklärt Hauer, der aber natürlich weiter in engem Kontakt mit diesen Vereinen bleibt.

Wie geht es jetzt weiter? Thomas Schefold gibt die Antwort: "Wir setzen jetzt alle Hebel in Bewegung, dass 2021 wieder gespielt werden. Wir müssen das Rad wieder ins Rollen bringen." Damit meint Schefold viele Gespräche mit den Sponsoren ("die uns glücklicherweise auch weiterhin unterstützen") und natürlich auch mit den zahllosen Helfern, ohne die ein solches Event nicht zu bewerkstelligen ist. "Da gebührt unser Dank natürlich der Spielvereinigung Oberndorf."

Zumal ja auch der Verein unter der zweimaligen Absage entsprechend zu leiden hat. "Denen sind durch die beiden Absagen natürlich große Einnahmen weggebrochen", hoffen die Turniermacher dennoch, dass die SpVgg weiterhin im Boot bleiben wird.

Manfred Diepold nicht mehr mit an Bord

Nicht mehr an Bord dagegen ist Manfred Diepold, der über viele Jahre die Finanzen regelte und in engem Kontakt mit den Sponsoren stand. "Seine Aufgaben hat Patrick Schäufele übernommen", der sich, lobt Schefold, "schon fleißig in die neue Materie einarbeitet."