Marcel Hagenlocher wird nach 16 Jahren nicht wieder für das Amt des Bürgermeisters in Mötzingen kandidieren. Foto: Uwe Priestersbach

Insider hatten zwar schon etwas munkeln gehört, doch in der jüngsten Sitzung des Mötzinger Gemeinderats ließ Marcel Hagenlocher die Bombe offiziell platzen.

Wenn am 20. April des kommenden Jahres die Amtszeit des Mötzinger Bürgermeisters abläuft, wird sich der Amtsinhaber nach 16 Jahren nicht mehr zur Wiederwahl stellen.

Einleitend sprach Marcel Hagenlocher von einer „Bekanntgabe in eigener Sache“, erinnerte an seine erste Wahl zum Rathauschef 2008 und die Wiederwahl 2016 mit einem „überwältigenden Vertrauensbeweis“ von knapp 98 Prozent. Gleichzeitig bekannte er: „Ich bin mit Leidenschaft und Herzblut Bürgermeister – und mir war der enorme Einsatz nie zu viel“. Zudem habe man in Mötzingen viel erreicht und die Gäugemeinde im Zusammenspiel von Verwaltung, Gemeinderat und Bürgern erfolgreich weiterentwickelt.

Besonders stolz auf neuen Hausarzt

Als Beispiele nannte er unter anderem die Gestaltung der Ortsmitte, den Neubau der Kinderkrippe oder die Umsetzung des Betreuungszentrums. Besonders stolz, so Marcel Hagenlocher, sei er jedoch darauf, dass es gelungen ist, nach etlichen Jahren wieder einen Hausarzt für Mötzingen zu gewinnen – und schon in diesem Moment klang es irgendwie ein bisschen nach Abschied.

Und tatsächlich hatte der Mötzinger Rathauschef in den vergangenen Monaten viel nachgedacht, und er bekannte am Dienstagabend: „Mir ist noch nie eine Entscheidung so schwergefallen, aber alles hat seine Zeit – und um einen neuen Weg zu gehen, muss mal den alten verlassen“. Daher habe er den Entschluss gefasst, sich nicht für eine dritte Amtsperiode als Mötzinger Bürgermeister zu bewerben, machte Hagenlocher deutlich, dass er den „Wunsch nach Veränderung“ verspüre.

Noch nichts über „neue Herausforderung“

Zudem möchte er nach 16 Jahren im 24/7-Modus mehr Zeit für seine Kinder und seine Familie haben. Gleichzeitig freue er sich schon auf eine neue Herausforderung, „über die es heute aber noch nichts zu sagen gibt“.

Nach 16 Jahren an der Spitze der Gemeinde ist er überzeugt, dass es für ihn der richtige Schritt sei, einen neuen Weg einzuschlagen. Dabei will sich Marcel Hagenlocher nicht nur bis ins kommende Frühjahr mit vollem Einsatz zum Wohle der Gemeinde einsetzen – er will auch kommunalpolitisch im Landkreis Böblingen aktiv bleiben und sich noch mal für ein Kreistagsmandat bewerben.

„Ich hätte mir gewünscht, dass er etwas anderes sagt“

„Ich hätte mir gewünscht, dass er etwas anderes sagt“, bekannte CDU-Rat Rainer Stefanek, doch die Entscheidung von Marcel Hagenlocher müsse man respektieren. Das dies auch im Sinne der anderen Räte war, wurde am anschließenden Beifall deutlich, mit dem Stefaneks Bedauern über die Entscheidung des Bürgermeisters geteilt wurde.