Bürgermeister Martin Buchwald (von links), Harald Müller von der EnBW, Bernd Land vom Landkreis Calw und Tobias Kries von Netze BW sind startklar für den Breitbandausbau. Foto: Buck Foto: Schwarzwälder Bote

Breitbandausbau: Mit dem Spatenstich in Neuweiler-Gaugenwald beginnt der Weg zu schnellem Internet

Es kann losgehen. In Neuweiler-Gaugenwald rücken bald die Bagger an, um den Breitbandausbau voranzutreiben. Jetzt fand der offizielle Spatenstich statt – allerdings ganz ohne Spaten. Das tut der Vorfreude aber keinen Abbruch.

Neuweiler-Gaugenwald. Das einzig warme an diesem Nachmittag in Neuweilers Ortsteil Gaugenwald ist der beheizte Raum des alten Rathauses in der Ortsmitte. Der versprüht als Rückzugsort vor dem Spatenstich wohlige Wärme. Ein kurioses Detail am Rande: Die parat gestellten Spaten kommen gar nicht zum Einsatz. Der Teer der Straße ist freilich zu hart und um den Ort des Geschehens herum befindet sich auch kein städtisches Grundstück. Und einfach so ein paar Spatenspitzen Erde von fremden Grundstücken stibitzen will dann verständlicherweise auch keiner.

Warm trotz Winterkälte

Dennoch dürfte es Neuweilers Bürgermeister Martin Buchwald trotz winterlicher Temperaturen draußen warm ums Herz werden – denn der Weg für schnelles Internet ist nun offiziell beschritten. "Gaugenwald ist jetzt der zweite Teilort, der mit FTTB-Technik versorgt wird", erklärt Buchwald. FTTB, englisch für "Fibre-to-the-Building", heißt soviel wie Glasfaser direkt ins Haus. Und genau dieses Projekt ist jetzt gestartet. "Wenn alles läuft, dann stehen wir in einem bis eineinhalb Jahren hier, legen den Schalter um und katapultieren Gaugenwald ins 21. Jahrhundert", blickt Buchwald voller Zuversicht voraus.

Auch Bernd Land, umtriebiger Breitband-Mann beim Landkreis Calw, war zugegen und freut sich über den symbolischen Start. "Der Ausbau ist ja ein kreisweites Projekt und Gaugenwald ist Teil davon", betont er.

Insgesamt fünf Kilometer Backbone-Trasse laufen künftig durch den kleinen Teilort Neuweilers. Trotz hoher Fördersumme bleibe ein Eigenanteil für die Gemeinde, berichtet Land. Für den Ausbau in Gaugenwald ist die "Netze BW" zuständig, das Netz dann betreiben wird die Firma "nswnetz". Tobias Kries vom ausbauenden Unternehmen "Netze BW" rechnet indes mit einer groben Bauzeit von einem Jahr – vorausgesetzt die Witterung spielt mit. "Wir wollen mit dem Baustart noch dieses Jahr beginnen", so der Vertreter von "Netze BW". Alle Beteiligten versprechen sich zudem einen großen Erfolg was die Abschlussquote angeht: 85 Prozent hält man für realistisch, mindestens. In der Spatenstich-Runde wird dann auch sogleich auf die ersten Häuser gedeutet, die wohl schon Interesse angemeldet hätten.

Auch bei der ersten Infoveranstaltung Anfang Oktober war die Bevölkerung ins Gaugenwalder Feuerwerhhaus geströmt – um die 80 Menschen waren gekommen. Die Leute mussten teilweise sogar stehen, weil das Feuerwehrhaus aus allen Nähten platzte, war damals von Augenzeugen zu hören.

Die Hoffnung, dass weit mehr als 80 Prozent der Haushalte auf Glasfasertechnik umstellen, scheint also durchaus begründet. Im Zuge des Ausbaus verfrachtet die Netze BW im Übrigen auch noch die Stromversorgung von den oberirdischen Leitungen unter die Erde. "Das wird das Ortsbild ändern", kündigen Buchwald und Kries unisono an.