Wusste den Rahmen zu nutzen: Nagolds OB Jürgen Großmann verkündete ganz offiziell seine Kandidatur. Damit strebt er eine dritte Amtszeit an. Foto: Thomas Fritsch

Der Neujahrsempfang in der Nagolder Stadthalle hat sich zu einem echten Bürgerempfang entwickelt. Eine klare Botschaft war am Sonntag die mit viel Beifall quittierte Ankündigung von Oberbürgermeister Jürgen Großmann, in diesem Jahr für eine dritte Amtsperiode als Rathauschef zu kandidieren.

Eine bessere Kulisse hätte Jürgen Großmann für diese Nachricht kaum wählen können: Denn rund 600 Besucher waren zum Neujahrsempfang in die Stadthalle gekommen und damit eine neuerliche Rekordzahl.

 

Am 30. November dieses Jahres endet seine Amtszeit, und der OB machte deutlich: „Mir macht das Amt große Freude und wir sind in Nagold gerade in einem guten Lauf“ – der möglichst unter seiner Regie fortgesetzt werden soll. Auch mit Blick auf die Herausforderungen der kommenden Jahre will er sich weiter zur Verfügung stellen.

Der Rahmen

Musikalisch umrahmt von der Nagolder Stadtkapelle unter der Leitung von Michael Kraus hatte Jürgen Großmann zuvor den Blick zurück auf 2023 gerichtet, aber zugleich aktuelle Entwicklungen in der Stadt skizziert.

Prall gefüllt: Rund 600 Besucher kamen zum Neujahrsempfang. Foto: Thomas Fritsch

Schwerpunkte seiner reich bebilderten Präsentation bildeten ganz bewusst auch die Themenkomplexe Städtepartnerschaften, Ehrenamt, die Entwicklung der Innenstadt und des Wirtschaftsstandortes Nagold sowie Bildung und Betreuung.

Das Ehrenamt

In Sachen Ehrenamt erwähnte der OB unter anderem die demnächst wieder an den Start gehende Vesperkirche oder die fünfjährige Tätigkeit des stationären Hospiz St. Michael – oder die kulturellen Highlights in der Kernstadt und den Stadtteilen. Vor allem aber zeichne der „gelebte Nagolder Bürgersinn“ die Stadt aus. Dabei erwähnte Jürgen Großmann die 30-jährige Patenschaft von Gerhard Dingler für die Aktive Selbsthilfegruppe Miteinander, Rolf Benz als Mitbegründer des Vereins zur Förderung der Gewerblichen Schule oder das jahrzehntelange kommunalpolitische Wirken, für das Ulrich Kallfass mit der Staufermedaille ausgezeichnet wurde. Ganz aktuell nannte der OB zudem das große finanzielle Engagement der „Heike und Reinhold Fleckenstein-Stiftung“ beim Neubau eines fünfgruppigen Kindergartens im Hasenbrunnen.

Die Innenstadt

Als Nagolds „Markenkern“ bezeichnete der Rathauschef die attraktive Innenstadt, deren Niveau weiter ausgebaut werden soll und er betonte: „Wir dürfen uns auf dem Erreichten nicht ausruhen“. Zudem sieht er im einen oder anderen Leerstand in der Stadt auch Chancen, damit neue Akzente entstehen. Beispiele seien Interieur Teufel, die Metzgerei Klink, der Friseur Christopher Langer oder das Zinser Outlet. Ein Erfolgsmodell sei daneben der Pop-up Store in der Marktstraße, der sehr gut angenommen werden.

Die Stadtkapelle umrahmte den Empfang. Foto: Thomas Fritsch

Als großen Vorteil Nagolds bezeichnete der OB die schönen Gebäude in der Innenstadt, die man hegen und pflegen müsse. Bausteine, die Nagold attraktiv machen, seien hier das Haus Beck am Unteren Markt oder der frühere „Bären“ in der Bahnhofstraße. Zur lebendigen Innenstadt gehören aber ebenso die erfolgreichen Veranstaltungen wie Urschelherbst, Weihnachtsmarkt, Gartenmesse oder Lichternacht – die im Sommer dieses Jahres noch durch die „Ornamenta“ im Nordschwarzwald bereichert wird, in deren Zuge im Zeller-Mörike-Garten ein „aphrodisierender Garten“ entstehen soll.

Die Wirtschaft

Kein Neujahrsempfang kommt ohne den Hinweis auf den erfolgreichen Wirtschaftsstandort Nagold aus. Nach wie vor zeigen die Kurven bei den Einpendlern oder den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen nach oben – ebenso die Einnahmen bei der Gewerbesteuer.

In diesem Zusammenhang machte Jürgen Großmann auf die rege Bautätigkeit auf dem Wolfsberg oder im ING-Park auf dem Eisberg aufmerksam. So erschließe sich die Firma Häfele mit dem Neubau eines Dynamik-Zentrums „neue Horizonte“, aber auch die Neuansiedlungen von Wagon, Boysen, des Elektrohauses Brenner, der Steuerberatung Lachmund & von Greve-Dierfeld oder des Abbundzentrums aus Herrenberg auf dem Eisberg sorgen für weitere Arbeitsplätze in Nagold.