»Trauriger Anblick« steht auf einer Seite: In einem Fotoalbum hat Lieselotte Probst die Auswirkungen des Unglücks festgehalten. Foto: privat

Drei Tage Kurzurlaub, dann ein massiver Wasserschaden. Lieselotte Probsts Leben steht Kopf.

Neufra-Freudenweiler - Drei Tage dauerte der Kurzurlaub, den sich Lieselotte Probst gönnte. Als sie zurückkehrte, war nichts mehr so, wie es einmal war. Heute, ein gutes Jahr später, beschäftigen sie die Folgen eines massiven Wasserschadens noch immer.

Was die Freudenweilerin in einem Fotoalbum festgehalten und auf acht Seiten handschriftlich fixiert hat, ist kaum zu glauben, aber wahr. Während ihrer Abwesenheit hatte sich eine Kupplung an einer Frischwasserleitung gelöst. Der Defekt stürzte Lieselotte Probst in ein zermürbendes Dauer-Chaos. Sie selbst spricht von einem »entsetzlichen Ende« ihres Kurzurlaubs.
1,30 Meter hoch stand Ende Juni 2009 im unteren Stockwerk ihres Wohnhauses die rostrote Brühe. 18 Feuerwehrleute waren mit zwei Löschfahrzeugen im Einsatz. Dass das Wasser unter Strom stand, erschwerte zusätzlich die Aufräumarbeiten.

24 Elektrogeräte, vom Staubsauger über den Kopierer bis zur Waschmaschine, wurden zerstört. Auch wichtige Dokumente, persönliche Aufzeichnungen und Erinnerungsstücke vernichteten die Fluten.

Nur auszugsweise ist die Vielzahl an kleinen und großen Katastrophen zu beschreiben, die Probst in der Folgezeit durchleben musste. Vier Wochen lang liefen Tag und Nacht vier große Trocknungsgeräte im Haus und raubten der Freudenweilerin den Schlaf. Die neue Heizung, die nach dem Unglück eingebaut wurde, versagte sogleich ihren Dienst. Ein im Schornstein fälschlicherweise eingezogenes Trennblech sorgte dafür, dass Rauch und Kohlendioxid in die Wohnung drangen. Als schließlich das Blech wieder entfernt war, hatten zwar Probsts Hustenanfälle ein Ende. Doch die Heizung kam nie richtig in Gang. Es gab massive Verpuffungen. Lieselotte Probst schaltete einen Anwalt ein.