Die Deutsche Bahn will die Fußgängerbrücke am Orschweierer Bahnhof früher abreißen als gedacht. Somit könnte die Sanierung weniger aufwendig ausfallen. Foto: Decoux

Die Sanierung der Fußgängerbrücke am Bahnhof Orschweier soll weniger umfangreich ausfallen. Dafür plädiert jedenfalls die Deutsche Bahn. Der Grund: Die Brücke soll früher abgerissen werden als geplant. Die Kostenverteilung bleibt jedoch unklar.

Einmal mehr hat die Bahn am neuen Kapitel der Geschichte um die Fußgängerbrücke in Orschweier mitgeschrieben. Bürgermeister Dietmar Benz berichtete in der Gemeinderatssitzung am Montag von einem Vororttermin mit Vertretern der Bahn vor wenigen Tagen.

Von diesem Termin hatte sich der Bürgermeister eigentlich Aufklärung versprochen, in welchem Umfang die Bahn bereit sein werde, zur Finanzierung der aufwendigen Sanierung der Fußgängerbrücke beizutragen. Diese liegt nach Schätzung des von der Stadt mit der Untersuchung und Planung beauftragten Ingenieurbüros Hampf Consult in Offenburg bei rund 800 000 Euro. Kosten, die die Stadt hätte alleine tragen müssen.

Ein neueres Gutachten zu den Ursachen der Sicherheitsmängel an der Brücken hatte allerdings ergeben, dass ursächlich für die statischen Mängel an der Brücke die Fehlkonstruktion des Treppenaufgangs zur Brücke auf der Westseite sei. Diese drücke auf die Fußgängerbrücke. Für die Treppe ist wiederum die Bahn Kostenträger. Deshalb forderte Bürgermeister Benz schon vor Wochen von der Bahn eine kräftige Kostenbeteiligung an der Brückensanierung.

Fußgängerbrücke muss nur zwölf Jahre halten

Nun die überraschende neue Wendung: Die Botschaft aus dem Vororttermin vor wenigen Tagen sei, so der Bürgermeister, dass die Brückensanierung gar nicht so aufwendig betrieben werden müsse, wie es die Untersuchungen ergaben. Denn nach der Sanierung muss das Bauwerk nicht eine halbe Ewigkeit halten, sondern nur noch rund zwölf Jahre, bis 2035. So jedenfalls sei die Auskunft der Bahn. Denn im Zusammenhang mit dem Umbau der Rheintalbahn müsse das Bauwerk ohnehin weichen. Allerdings war diesbezüglich bisher von 2041 die Rede gewesen. Für die Stadt bedeute der frühere Abrisszeitpunkt eine enorme Kosteneinsparung bei der anstehenden Sanierung, so der Bürgermeister weiter.

Keine eindeutige Antwort gab es indes auf die Frage, wie es um die Mitfinanzierung der Sanierung durch die Bahn aussehen werde. Denn die Ursache für die statischen Mängel an der Fußgängerbrücke bleibt der Treppenaufgang. Benz unverbindlich: „Wir bleiben da im regen Austausch mit der Bahn“.

Unterdessen bereite die Bahn die Sanierung des Treppenzugangs auf der Westseite vor. Dort soll eine Behelfstreppe errichtet werden. In der ersten Juliwoche sollen dort die Arbeiten beginnen.

Ungeachtet der Arbeiten an der Behelfsbrücke kann die Stadt den Bau für 20 abschließbare Fahrradboxen auf der Westseite in Auftrag geben. Die Bauarbeiten sollen ebenfalls Anfang Juli beginnen. Die Lieferzeit für die Boxen liegen bei rund zehn Wochen, so der Bürgermeister. Ende August sollen diese vermietet werden können. Die Boxen werden nun auch am vorgesehen Platz installiert. Eine Verlegung wegen der Behelfsbrücke sei nun doch nicht notwendig, so der Bürgermeister.

Info – Baldige Einschränkungen

Die Sanierung der Fußgängerbrücke am Bahnhof Orschweier soll weniger umfangreich ausfallen. Dafür plädiert jedenfalls die Deutsche Bahn. Der Grund: Die Brücke soll früher abgerissen werden als geplant. Die Kostenverteilung bleibt jedoch unklar.