Der Zugang zur ehemaligen Postfiliale könnte der Haupteingang ins Bürgerbüro werden, wenn die entscheidung für eine Verlegung fällt. Foto: Tröger

Im Gechinger Rathaus wird der Büroplatz knapp. Deshalb denkt die Verwaltung über eine Nutzung der jetzt leerstehenden Räume, in der die Post untergebracht war, nach.

Gechingen - Im August 2021 hat die Postfiliale ihren neuen Standort in der Hauptstraße 14 eröffnet. Seither steht die Fläche im Rathaus, direkt unter dem Bürgermeisterbüro, leer. Durch mehr Mitarbeiter ebenso wie durch Corona, das Grenzen in der Belegung der Büros setzt, wächst der Raumbedarf. Für die Nutzung der bisherigen Post-Räume stehen laut Sitzungsvorlage zwei Alternativen im Raum. Zum einen könnten die drei Mitarbeiterinnen des Bürgerbüros umziehen und das Bürgerbüro in die Posträume verlegt werden. Es gibt dort ausreichend Platz für drei Arbeitsplätze. Dafür müsste eine Verbindung aus dem Verwaltungsbereich geschaffen werden, den es bisher nicht gibt. Sollte das Bürgerbüro umziehen, wäre der Zugang vom Parkplatz neben dem Rathaus dann für Rollstuhlfahrer echt barrierefrei, wie Bürgermeister Jens Häußler erläuterte. Das ist zum derzeitigen Bürgerbüro links vom Rathauseingang nicht wirklich der Fall, denn die Rampe hat ein Gefälle von mehr als sechs Prozent. Alternativ könnte das Bürgerbüro am jetzigen Platz bleiben und andere Rathausmitarbeiterinnen und -mitarbeiter in die ehemaligen Posträume umziehen.

Liste mit Engpässen

Die Verwaltung hat eine Liste vorgelegt, wie die Rathausbüros bisher besetzt sind und wo es Engpässe und Überschneidungen gibt. Im Besprechungszimmer im Dachgeschoss zum Beispiel, das vor Corona als Trauzimmer und als "Büro auf Zeit" für Steuerberater oder Prüfer vom Finanzamt genutzt wurde, ist jetzt Songül Seiler, die neue Mitarbeiterin im Bauamt untergebracht. Der Gemeinderat sollte einen Grundsatzbeschluss fassen, künftig die Posträume als Büroräume zu nutzen.

Jan Wentsch fand das den richtigen Ansatz: "Wir brauchen nicht nur weitere Arbeitsplätze, sondern künftig auch wieder den Besprechungsraum." Häußler gestand, dass er sich noch keine abschließende Meinung darüber gebildet hat, wie die Posträume zu nutzen sind. Die drei Mitarbeiterinnen des Bürgerbüros wären bereit umzuziehen und die Verlegung hätte Vorteile, was die Barrierefreiheit angehe, so Häußler. Als Hauptzugang zum dann verlegten Bürgerbüro solle jedoch der ehemalige Posteingang bleiben.

Fantasievoll nach Möglichkeiten suchen

Jürgen Groß glaubt, dass das Bürgerbüro nicht in die Posträume passt, "das ist am jetzigen Platz gut aufgehoben." Groß plädierte dafür, "fantasievoll nach einer Nutzung zu suchen", die Räume könnten zum Beispiel für eine angedachte Gesamtleitung der Gechinger Kindergärten als Standort dienen. Claus Schaible wollte Jürgen Groß und "die Bürgerunion an das digitale Rathaus erinnern, das in Gechingen geprüft werden sollte." So wie in anderen Gemeinden auch könnte man Homeoffice ermöglichen, dann könnten die Büros auch nur halb besetzt sein. Der Schultes versprach, dies ins weitere Prozedere einfließen und prüfen zu lassen: "Wir haben dafür schon einiges vorbereitet. Vor Corona ging diesbezüglich nichts, jetzt ist es möglich,", so Häußler, "allerdings geht es nicht fürs Bürgerbüro."

Der Gemeinderat fasste bei einer Enthaltung den von der Verwaltung gewünschten Grundsatzbeschluss zur Nutzung der Posträume.