Personelle Veränderungen bei den Stadtwerken VS. Auf Ulrich Köngeter folgt Gregor Gülpen (von links): Winfried Rasbach (stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der SVS), Gregor Gülpen, Ulrich Köngeter und Jürgen Roth, Aufsichtsratsvorsitzender der SVS und Oberbürgermeister. Foto: SVS Foto: Schwarzwälder Bote

Unternehmen: Wechsel an der Spitze der Stadtwerke / Neuer Mann kommt aus Schleswig-Holstein

Wechsel an der Spitze der Stadtwerke VS GmbH (SVS): Ulrich Köngeter, 64, 21 Jahre Chef, verlässt das Tochter-Unternehmen der Stadt VS. Sein Nachfolger wird zum 1. Januar Gregor Gülpen, bislang Chef der Stadtwerke Itzehoe in Schleswig-Holstein.

Villingen-Schwenningen (uwk). In seiner 280. Sitzung hat der Aufsichtsrat der Stadtwerke Villingen-Schwenningen GmbH Gregor Gülpen zum Geschäftsführer ab Januar 2022 bestellt, heißt es in einer Mitteilung. Der 50-Jährige war in gleicher Funktion bei den Stadtwerken Itzehoe in Schleswig-Holstein tätig, teilen die SVS mit.

Bislang in Itzehoe

Medienberichten zufolge hat Gülpen seinen Vertrag nach fünf Jahren nicht mehr verlängert. Er verlässt das kommunale Unternehmen der Stadt mit seinen rund 32 000 Einwohnern im Herbst auf eigenen Wunsch, weil er sich neuen beruflichen Herausforderungen stellen möchte. Diese hat er wohl in Villingen-Schwenningen gefunden.

So wird Gülpen Nachfolger des langjährigen Geschäftsführers Ulrich Köngeter, der zum 31. Dezember 2021 beim SVS-Konzern aufhört. "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Herrn Gülpen ab Januar 2022 an der Spitze der Stadtwerke Villingen-Schwenningen GmbH", so Jürgen Roth, Aufsichtsratsvorsitzender der SVS und Oberbürgermeister. "Gleichwohl möchte ich Herrn Ulrich Köngeter für die jahrelange Tätigkeit als Geschäftsführer der SVS und die vertrauensvolle Zusammenarbeit danken", so Roth weiter.

Ulrich Köngeter leitet die Stadtwerke seit 1999. Der aus Schwäbisch Gmünd stammende Jurist, der nach seinem Abitur 1975 zunächst ein Studium zum Diplom-Verwaltungswirt absolvierte und 1987 sein zweites Staatsexamen in Jura ablegte, kam 1993 aufgrund einer Anzeige in der FAZ nach Villingen-Schwenningen. Erfahrungen hatte er bis dato als Rechtsanwalt für Wirtschaftsrecht in Stuttgart, als Vertriebsleiter bei einem Automobilzulieferer und einem Spritzdüsenhersteller gesammelt. Oberbürgermeister Gerhard Gebauer hatte damals gerade die Wirtschaftsförderungsgesellschaft gegründet.

Köngeter war einer ihrer Baumeister. Unter dem damaligen Oberbürgermeister Manfred Matusza vollzog er den Verkauf der Bürk- und der Junghans-Villa, gründete den Technologiepark auf dem ehemaligen Saba-Gelände und integrierte das städtische Verkehrsamt in den Betrieb der Neuen Tonhalle. "Ich wollte schon immer Geschäftsführer eines mittelständischen Betriebes werden", erinnert sich Köngeter bei einem Gespräch mit unserer Zeitung.

Chance kommt 1999

Die Chance kam 1999, Köngeter bewarb sich um den Spitzenposten bei den Stadtwerken. Die Energiemärkte waren gerade liberalisiert worden. Als Wirtschaftsförderer kannte er die Betriebe, seine neuen Strom- und Gaskunden und er behauptete sich damals erfolgreich gegen den seinerzeit propagierten "Yellow Strom". Drei Großprojekte standen an und wurden unter Köngeter realisiert: Die Stadtwerke nahmen die Tiefgarage unter der Neuen Tonhalle 2001 neu in Betrieb, das Neckarbad in Schwenningen wurde 2003 eingeweiht und 2004 der EnBW das Schwenninger Stromnetz abgekauft – ohne Rücklagen und mit wenig Eigenkapital alles eigentlich gar nicht machbar für die 100-prozentige Tochter der Stadt. Deshalb holte man sich die Thüga Aktiengesellschaft als 30-prozentiger Teilhaber ins Boot.