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Bergwerk wieder geöffnet. Verein richtet Museum ein.Besucherandrang ist hoch. Maximal zehn Personen pro Gruppe.

Das Besucherbergwerk Frischglück in Neuenbürg hat seit August wieder geöffnet. Durch die Corona-Pandemie hat sich die Eröffnung verschoben und die Saison von sieben auf drei Monate verkürzt. Ob sich das für den Verein lohnt?

Neuenbürg. Der Besucherandrang im Besucherbergwerk Frischglück sei momentan hoch, erklärt Jürgen Göbel vom Verein "Arbeitsgemeinschaft Neuenbürger Bergbau" in einem Gespräch mit unserer Zeitung. "Es gibt definitiv Nachholbedarf", erklärt er. Das Bergwerk in Neuenbürg konnte durch die Corona-Pandemie nicht wie geplant bereits im April öffnen, sondern erst jetzt zum 1. August. Die Saison verkürzt sich dadurch von sieben auf drei Monate.

Wie die Resonanz generell ist, sei momentan aufgrund der Sommerferien schwer abzuschätzen. "Gerade an den vergangenen Wochenenden, als es so heiß war, hatten wir rund 200 Besucher", sagt Göbel. Die Menschen würden gerne ins Bergwerk kommen, wenn es draußen besonders heiß ist. "Untertage ist es immer ein paar Grad kühler", erzählt er und lacht. Wenn die Sommerferien vorbei und ein paar Wochen ins Land gegangen sind, könne Göbel erst Bilanz ziehen. Die Besucher würden sich laut seiner Aussage auf jeden Fall freuen, dass es wieder losgeht, auch wenn noch nicht alle Veranstaltungen wie gewohnt stattfinden.

Die Abenteuer- und Taschenlampenführung finden bis auf Weiteres nicht statt. Auch Kindergeburtstage können momentan nicht gefeiert werden. "Wir wollen die Besucher und auch die Bergwerksführer nicht zusätzlich gefährden", erklärt Göbel. Im Bergwerk sei die Situation ohnehin schon brisanter als an der Oberfläche. "Wegen den schmalen Gängen dürfen gerade maximal zehn Personen pro Gruppe in das Bergwerk", sagt er. Auch während der Führung müssen die Besucher einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Die Stollenschänke bewirtet gerade nur im Außenbereich mit einer geschmälerten Speise- und Getränkekarte. Die Eintrittspreise hätten sich nicht geändert. "Kinder bis sechs Jahre zahlen keinen Eintritt. Jugendliche und Erwachsene zahlen sechs Euro", erklärt Göbel.

Originaldokumente des Königs zu sehen

Wegen der Corona-Auflagen kann es vor Ort zu Wartezeiten kommen, deshalb hat sich der Verein etwas einfallen lassen, um die Wartezeiten für Jung und Alt spannender zu gestalten: ein Museum. "Das kleine Museum haben wir in der früheren Gaststätte eingerichtet, die wir zuerst abreißen wollten", erklärt Göbel. Noch etwa zwei bis drei Wochen bräuchten die Ehrenamtlichen, bis das Museum eröffnen kann.

Jürgen Göbel gibt schon mal einen kleinen Ausblick, was Besucher dort entdecken können: "Dort kann die Geschichte vom Bergwerk erkundet werden. Es sind Originaldokumente von König Friedrich von Württemberg zu sehen, originale Arbeitsgeräte ausgestellt, Mineralien aus aller Welt zu begutachten und Modelle des Bergwerks zu bestaunen." Der Eintritt in das Museum ist kostenlos. Über eine kleine Spende würde sich der Verein freuen, so Göbel weiter.

Ob sich die Eröffnung des Bergwerks für die verkürzte Saison rentiert, werde sich zeigen. "Unsere Fixkosten, wie Strom und Versicherung laufen ja weiter. Wahrscheinlich wird es sich nicht rechnen", sagt Göbel. Die Saison zu verlängern, sei keine Option. "Wir dürfen nicht länger öffnen, weil das Bergwerk ab Oktober zum Winterquartier für Fledermäuse wird", erklärt er. Trotzdem habe sich der Verein dafür entschieden, das Bergwerk zu eröffnen. "Wir wollen nicht in Vergessenheit geraten", erklärt Göbel.