Großes Vertrauen der Synodale (im Hintergrund, aufgrund der Corona-Verordnung jeweils mit ausreichend Abstand zum nächsten Tischnachbarn) erhielt die Prädikantin Sylvia Donath aus Birkenfeld bei der Wahl zur neuen Vorsitzenden der Kirchenbezirksynode. Zu den ersten Gratulanten zählten Prälat Christian Rose (rechts) und Dekan Joachim Botzenhardt.Fotos: Ferenbach Foto: Schwarzwälder Bote

Kirchenbezirkssynode: Sylvia Donath übernimmt Vorsitz von Renate Maier / Konstituierende Sitzung in Neuenbürg

Die Synodale Sylvia Donath aus Birkenfeld tritt die Nachfolge von Renate Maier als Vorsitzende der Kirchenbezirkssynode Neuenbürg an.

Neuenbürg. Maier hatte nach 30 Jahren Mitgliedschaft im Kirchenparlament (der Schwarzwälder Bote berichtete), davon 26 Jahre als Vorsitzende, nicht mehr kandidiert und wurde aus ihrem Amt verabschiedet.

Der Reutlinger Prälat Christian Rose, der die konstituierende Sitzung am Donnerstagabend in der Neuenbürger Stadthalle mit einem Gottesdienst eröffnet hatte, fand denn auch viele anerkennende Worte für "eine zu Ende gehende Ära" unter der 77-jährigen Calmbacherin.

Als "reiche Frau, allerdings im immateriellen Sinn von Beziehungs-, Sinn- und Verantwortungsreichtum", bezeichnete Rose die im Netzwerk von Ehe, Familie, Kommune, Kirchengemeinde, Landkreis und Kirchenbezirk vorbildlich agierende und vielfältig engagierte Maier. Mit Ausdauer, Durchsetzungsvermögen, Mut und Kraft, aber auch mit viel Freude und Herzblut, habe sie ihr großes Pensum an ehrenamtlicher Arbeit bewältigt, schilderte er.

In seine, auch namens der Kirchenleitung und des Landesbischofs ausgesprochenen Dankesworte schloss er ebenso Ehemann Ulrich und die ganze Familie mit ein. Als Abschiedsgeschenk überreichte der Prälat das Buch "Das Bibel Projekt", ein von der württembergischen Landeskirche zusammengestelltes, großformatiges Unikat mit allen Büchern aus Altem und Neuem Testament, jeweils auf einer Doppelseite zusammengefasst in Text und Illustration.

Dekan Joachim Botzenhardt bedankte sich für "acht gemeinsame Jahre in Synode und Kirchenbezirksausschuss, die geprägt waren von Engagement, Geradlinigkeit und Vertrauen". Er überreichte einen Blumenstrauß sowie einen Gutschein für einen Gastronomiebesuch.

Dankbar für Unterstützung

Überwältigt zeigte sich Maier von der großen Wertschätzung. Sie sei "an einem Punkt der schmerzt, aber auch Hoffnung auf andere Möglichkeiten gibt".

Maier bedankte sich bei Prälat Rose für dessen Unterstützung in der Zusammenarbeit mit Oberkirchenrat und Landessynode und bei Botzenhardt für dessen Leitung und Führung im Kirchenbezirk, in den Gremien und Arbeitsgruppen. "Es war stets ein offenes und vertrauensvolles Miteinander", meinte die scheidende Vorsitzende. Lobende Worte fand sie auch für das Vertrauen der Synodale und den steten Rückhalt durch die Dekanats-Sekretärinnen. Nicht zuletzt sei sie auch ihrem Mann Ulrich sehr dankbar für die große Unterstützung in all den Jahren. Mit einer leicht abgeänderten Liedstrophe dankte sie Gott als ihrem treuen und fürsorglichen Begleiter.

Für die Nachfolge Maiers stellte sich Sylvia Donath als einzige Kandidatin zur Wahl. Die aus Birkenfeld stammende 48-jährige Buchhändlerin gehört aktuell als Vertreterin des Bezirksarbeitskreises Frauen der Synode an. In dieser Funktion und als Prädikantin habe sie bereits viele Menschen und die große Vielfalt im Kirchenbezirk kennengelernt, meinte sie bei ihrer Vorstellung. 59 von 60 Synodalen wählten die aus einem gemischt-konfessionellen Elternhaus stammende Donath zur neuen ehrenamtlichen Vorsitzenden der Synode.

Als neuer Landessynodaler im Kirchenbezirk wurde Martin Wurster aus Langenbrand in die Bezirkssynode mit Sitz und Stimme zugewählt. Pfarrer André Bohnet aus Calmbach ist als weiterer Landessynodaler kraft Amtes bereits Mitglied des Gremiums, das rund 60 Mitglieder, darunter die 25 Pfarrer des Kirchenbezirks, umfasst.

Auch in den Kirchenbezirksausschuss werden die beiden mit Beschluss der Synode eingeladen und können dort beratend tätig sein.

Insgesamt acht Kandidaten stellten sich anschließend zur Wahl für den Kirchenbezirksausschuss, darunter drei Theologen und fünf Laiensynodale. Für eine weitere Amtsperiode von sechs Jahren wurden Pfarrer Matthias Gerlach aus Feldrennach, Pfarrer Gottfried Löffler aus Bad Wildbad, Reinhard Maisenbacher aus Bieselsberg, Margrit Sackmann aus Conweiler und Friedrich Stetzler aus Birkenfeld in die geschäftsführende "Kleine Bezirkssynode" gewählt.

Neu im Kirchenbezirksausschuss sind Pfarrer Stefan Wannenwetsch aus Birkenfeld, Manfred Flade aus Bad Herrenalb, Tanja Insinna aus Calmbach und Ernst-Oswald Mayer aus Bad Wildbad-Nonnenmiss.

In den Diakonischen Bezirksausschuss wurden Elke Bachteler aus Arnbach, Sonja Keppler-Igel aus Höfen und Margit Walz aus Birkenfeld – sowie als neues Mitglied – Klaus Jahn aus Dobel gewählt.

Dekan Botzenhardt gab zum Abschluss noch bekannt, dass am 31. Oktober ein Reformationsvortrag mit der Ulmer Prälatin Gabriele Wulz in der Neuenbürger Stadtkirche sowie am 13. November die Herbstsynode stattfinden werde.