Einwurf der Wahlzettel am vergangenen Sonntag Foto: Jänsch Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Die Wahlgewinner der jeweiligen Parteien beziehen Stellung zu den Gemeinderatsergebnissen

Neuenbürg. Eindeutiger Gewinner der Gemeinderatswahlen in Neuenbürg ist die Unabhängige Wählervereinigung (UWV), die die Hälfte der Sitze erringen konnte. Stimmenkönig Gerhard Brunner, der beinahe 4000 Stimmen auf sich vereinigen konnte, sagte dazu: "Das zeigt, dass wir als UWV und Gemeinderat prima gearbeitet und viele Dinge vorangebracht haben. Auch wenn nicht alle Dinge gut bei den Wählern angekommen sind. Aber in Neuenbürg ist es nun einmal so, dass man Bäume fällen muss, wenn man etwas aufbauen will – wie beispielsweise die Gewerbegebietserweiterung." Dennoch sei er traurig, dass es einige Räte der vergangenen Periode nicht mehr in den Rat geschafft haben.

Einen besonders großen Erfolg verzeichnet auch die Grüne Liste Neuenbürg (GL), die trotz Wegfall vierer Sitze im Gremium noch einen Rat mehr entsenden kann. Christine Danigel, die mit 2137 Stimmen die GL anführt und nun in ihre fünfte Wahlperiode startet, ist spürbar zufrieden mit dem Ergebnis: "Wir sind beeindruckt vom Vertrauen, das die Wähler uns entgegengebracht haben." Mit Alessia Trovato und Melina Schmitz kommen zwei neue, junge Räte mit hinzu. Auch das begrüßt Danigel sehr: "Wir haben im Gemeinderat einen hohen Altersdurchschnitt, da braucht es ein wenig frischen Wind und jungen Mut." Die Abschaffung der Unechten Teilortswahl habe die Kräfte im Rat nun etwas verschoben.

Tanja Schmid von der CDU erklärt sich das etwas schlechtere Abschneiden ihrer Partei mit dem Bundestrend, der ihnen nicht in die Karten gespielt hätte. "Das ist natürlich schade." Zumal – wie sie findet – der Gemeinderat nichts mit der Politik auf Bundesebene gemein habe. "Ich persönlich kann mich aber nicht beklagen", so Schmid, "ich habe einige Stimmen mehr als bei der vergangenen Wahl."

Weiblicher und jüngerer Altersdurchschnitt

Die SPD musste ebenfalls einen Platz einbüßen gegenüber 2014. Dort bleibt Werner Hess als Vertreter im Gremium erhalten und wird durch Björn Zimdahl verstärkt. Hess, der innerhalb der SPD mit 1472 Stimmen das beste Ergebnis erzielte, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Bürgermeister Horst Martin freut sich ebenfalls bereits auf die kommende Legislaturperiode in etwas neuer Besetzung. "Das Gremium ist nun weiblicher und vom Alterdurchschnitt her jünger – da wird sich sicher etwas ändern. Das ist gut, da wir ohnehin ein recht altes Gremium hatten." Auf die Frage, ob sich nun mit vier Räten weniger am Tisch ansonsten etwas ändern wird, antwortet Martin: "Nö. Der Platz am Ratstisch wird nun üppiger, ansonsten bleibt alles wie gehabt."