Durch unzureichende Abdeckungen am Stadthallendach war nach Starkregen mehrfach Wasser eingedrungen, das erheblichen Schaden angerichtet und die Sanierungsarbeiten verzögert hatte. Foto: Schwarzwälder Bote

Aufreger: Nach mehrfachem Wassereinbruch und Verzögerungen könnte Stadthallendach bald fertig sein

Nachdem in die Neuenbürger Stadthalle aufgrund von Baupfusch bei den Sanierungsarbeiten mehrfach Wasser eingedrungen war, scheint sich die Lage nun langsam zu entspannen. Die Stadtverwaltung schätzt, dass das Dach in drei Wochen fertig ist.

Neuenbürg. "Langsam ist Licht am Horizont, nicht nur ein Silberstreifen", verkündet Neuenbürgs Hochbauamtsleiter Clemens Knobelspies erleichtert. Mittlerweile sehe es um das sanierte Dach der Stadthalle "deutlich besser aus" als noch vor zwei Wochen. "Ich denke, die Firma ist tatsächlich dabei, das in den Griff zu bekommen", führt der Verwaltungsangestellte aus.

Noch vor gut einer Woche hatte sich das nach einem erneuten Wassereinbruch in die Halle anders angehört. Damals sagte Knobelspies laut Medienberichten, er sei skeptisch, ob die Firma das überhaupt noch schaffe. Denn "die Firma" aus Murr, die für die Blechnerarbeiten zuständig gewesen ist, habe laut Knobelspies "ordentlich gepfuscht". Durch mangelhafte Abdeckung der noch nicht geschlossenen Dachflächen war mehrfach Wasser in die Halle eingedrungen und hatte Dämmung und Hallenboden beschädigt.

Lange Nachbesserungen

Nach langwierigen Nachbesserungsarbeiten habe Knobelspies am vergangenen Donnerstag lediglich noch eine Stelle ausfindig machen können, wo es reintropfe. Dies sei jedoch an einer Übergangsstelle von Flach- zu Blechdach, wo die Arbeiten noch nicht abgeschlossen seien. Allerdings gibt der Hochbauamtsleiter zu Bedenken, dass bislang auch kein Starkregen mehr aufgetreten war, der die Dichtigkeit wirklich auf die Probe gestellt hätte. Die Endabnahme von Knobelspies stehe daher auch noch aus.

In dieser Woche habe ein Gutachter der gegnerischen Haftpflichtversicherung die durch die Wassereinbrüche verursachten Schäden am Gebäude aufgenommen, um die Schadenhöhe beziffern zu können. Das Ergebnis darüber erwartet Knobelspies in rund drei Wochen. Hinzu kämen noch die Mehrkosten, die der Stadt beispielsweise durch zusätzliche Arbeitszeit entstanden seien. "Das müssen wir aufführen", erklärt der Leiter des Hochbauamtes. "Da können wir dran gehen, wenn wir uns langsam mal sicher sind, dass die Halle trocken bleibt."

Gutachter beauftragt

Die Stadt hat ihrerseits ebenfalls einen Gutachter eingeschaltet, um die Schäden zu protokollieren und um das Gutachten der gegnerischen Haftpflichtversicherung gegenprüfen zu können. "Wir haben die Befürchtung, dass die Dämmung der Schallschutzwand Feuchte gezogen haben könnte", zeigt Knobelspies auf. Im Boden habe man diese Proben bereits entnommen. Trotzdem soll der eigene Gutachter zum Abschluss noch einmal Proben aus Boden und Wand entnehmen. Sollten sich die beiden Gutachten am Ende deutlich unterscheiden, könnte der Fall vor Gericht landen.

Am Flachdach der Halle seien ebenfalls noch Arbeiter der Firma aus Murr zugange. Die Dachdecker könnten in diesem Bereich jedoch nur arbeiten, wenn es trocken ist. Daher sei der Zeitpunkt der Endabnahme auch wetterabhängig. Knobelspies schätzt indes, dass die Arbeiten in rund zwei Wochen abgeschlossen sein könnten und die Halle bis Anfang November endgültig abgenommen werden kann.