Der Bagger, der die Grundfläche für die 30 Container am Kindergarten Buchberg schaffen soll, hat am Donnerstagvormittag bereits ganze Arbeit geleistet. Foto: Mutschler Foto: Schwarzwälder Bote

In Neuenbürg fehlen viele Kindergartenplätze – dem schafft die Stadt nun

In Neuenbürg fehlen viele Kindergartenplätze – dem schafft die Stadt nun Abhilfe. Kurzfristig behilft man sich mit Containern, die neben dem Kindergarten Buchberg aufgestellt werden. Doch spätestens in fünf Jahren müssen neue Lösungen her.

  Alternative eins Die Neuenbürger Stadtverwaltung hat eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die prüfen soll, ob das Gebäude der Lebenshilfe in der Hornisgrindestraße zum Kindgarten umfunktioniert werden kann.

Hintergrund ist, dass der Pforzheimer Verein neueste Wohnheimauflagen am Standort nicht mehr erfüllen kann und das Gebäude daher aufgeben muss. Das Ergebnis der Studie soll bis Ende Juni vorliegen.

  Alternative zwei In unmittelbarer Nähe zur Lebenshilfe soll sich mittelfristig das Wohngebiet "Buchberg IV" anschließen, in dem auch Platz für einen Kindergarten vorgesehen ist. Bis wann eine der beiden Ideen Wirklichkeit werden könnte, ist bislang jedoch nicht absehbar.

Vonseiten des Hochbauamtes heißt es, es sei keineswegs utopisch, dass der Kindergarten in fünf Jahren stehen könnte – sofern keine unerwarteten Dinge im Bebauungsplanverfahren passieren.

Neuenbürg. "Kindergärten stehen stark im Fokus, Ausbauten sind dringend notwendig", verkündete Neuenbürgs Bürgermeister Horst Martin bereits vor einigen Wochen. Nun macht die Stadt Ernst und lässt auf dem Gelände des Kindergartens Buchberg eine Containerlandschaft aufstellen, die die Betreuungssituation in Neuenbürg zumindest kurzfristig entspannen soll. Zum neuen Kindergartenjahr sollen dann mit drei neuen Kindergartengruppen fast doppelt so viele Gruppen in der "Zwergenburg" toben wie bislang, erklärte Hauptamtsleiter Fabian Bader.

Doch die Container, bei denen es sich um sogenannte "Fliegende Bauten" handelt, dürfen nicht ohne Weiteres aufgestellt werden, sondern bedürfen, sofern sie länger als drei Monate stehen, einer Baugenehmigung. Der Neuenbürger Gemeinderat stimmte dem Vorhaben nun in seiner jüngsten Sitzung einstimmig zu. Höchste Zeit. Denn wie Clemens Knobelspies, der Leiter des Neuenbürger Hochbauamtes, feststellte, bestünde ein gewisser Zeitdruck: "Die Container befinden sich bereits in der Fertigung." Außerdem, ergänzte er, stünde der Bagger, der die notwendigen Arbeiten ausführen solle, bereits vor Ort.

Nur der Bürgermeister konnte noch einen draufsetzen: "Heute sind schon Arbeiten am Waldrand des Kindergartens angegangen worden, die ohnehin gemacht werden müssen." An der Zustimmung des Gremiums gab es im Vorfeld offensichtlich keine Zweifel. Doch der Waldrand müsse besäumt werden, damit der Waldabstand eingehalten werden kann. Bereits am Donnerstagvormittag ist vor dem Kindergarten schon ein enormer Fortschritt zu sehen, denn der Bagger hat bereits eine erhebliche Baugrube ausgehoben.

Bei den Containerbauten handele es sich um ein fünfjähriges Leihgeschäft, erklärte der Leiter des Hochbauamtes – insgesamt sollen 30 Container ebenerdig auf einer Fläche von 400 Quadratmetern aufgestellt werden. "Das klingt jetzt erst einmal viel", räumt Knobelspies ein, "aber die Container werden zu Raumgruppen zusammengestellt." So sollen beispielsweise drei Container einen Gruppenraum ergeben, zwei einen Schlafraum und zwei für Küche und Essensraum bereitstehen. "Hinzu kommen ein Bewegungsraum, ein Aufenthaltsraum für das Personal, ein Büro für die Kindergartenleitung und diverse Sanitär- und Lagerräume", berichtet dieser weiter.

Bereits nach Ostern sollen die Container gestellt werden, die dann maximal fünf Jahre an Ort und Stelle bleiben dürfen. Bis dahin muss die Übergangslösung durch eine dauerhafte Lösung ersetzt werden (siehe Infokasten).