Der Choreograf und Tänzer Johannes Blattner Foto: Dominique Brewing

Was bedeutet Zerbrechlichkeit in der modernen Leistungsgesellschaft? Der Choreograf Johannes Blattner sucht in der Performance „Zerbrich mein nicht“ mit Breakdance, Musik und Sprache nach einer Antwort. Das Stück hat jetzt im Stuttgarter Fitz Premiere gefeiert.

„I believe I can fly!“ Oder doch nicht? Kaum hat die Frau mit Inbrunst die Zeile des Hits von R. Kelly – wegen Missbrauchs verurteilt – gesungen, hält sie fragender Miene inne. Sie presst eine Geige an die Brust, herausgekramt aus einem Haufen Violinen, die sie zuvor aus einem großen Sack geschüttet hat. Zum elektronischen Tosen aus den Lautsprechern traktiert auch die Frau nebenan ein Keyboard auf dem Boden mit den Füßen. Und ein junger Mann schlägt die Trommel, als gehe es um Leben und Tod. Die beiden indes, die sonst die Instrumente spielen, sind anders zugange. Der Gitarrist – zuvor harte Riffs intonierend – schreit in ein Minimegafon; der Geiger – Mann zarter Melodien wie rasanter Triolen – ist starr, während das Chaos Fahrt aufnimmt!