Auf dieser Fläche, etwa südwestlich zum bestehenden Gebäude der Kindertagesstätte Stadtkäfer, ist die Erweiterung geplant. Im Hintergrund in der Bildmitte der so genannte Feldherrenhügel, der bei der Aufschüttung des Lärmschutzwalls entstand. Foto: Strohmeier

Im April 2019 wurde die Kindertagesstätte Stadtkäfer eingeweiht und jetzt geht es bereits in die zweite Runde: Ein zweites Haus soll dazu kommen, in südwestlicher Ausrichtung. 90 Kinder sollen Platz bekommen, er ist für die Ganztagesbetreuung ausgerichtet und soll 5,691 Millionen Euro brutto kosten.

Bad Dürrheim - Stadtkäfer-Leiterin Melanie Grimm und Stadtbaumeister Holger Kurz sind seit Ende Dezember mit der Planung beschäftigt. Das Gebäude soll quer zum bestehenden gebaut werden und ein Pultdach nach Norden abfallend haben, zudem ist ein Verbindungssteg im ersten Stockwerk geplant.

Bei den Stadtkäfern werden derzeitig 70 Kinder betreut mit den 90 im zweiten Haus sind es dann 160, was auch die maximale Größe sein solle. Melanie Grimm hofft, dass man nicht nochmals erweitern müsse. Die Betreuung der Kinder müsse machbar sein, da man ein Maximum für jedes geben wolle.

Jeder Gruppenraum bekommt auch einen Schlafraum zugewiesen, das neue Gebäude ist auf eine Ganztagesbetreuung ausgerichtet und soll auch Betreuungsplatzdefizite der Ostbaar ausgleichen – beispielsweise gibt es in Sunthausen keine Ganztagesbetreuung. Es gab zudem viele praktische Dinge zu lösen wie die Freifläche, Mülllagerplatz, eine überdachte Spielfläche und einiges mehr.

Haus in Holzbauweise

Stadtbaumeister Kurz beschrieb das Gebäude: Das Haus soll sich nach Süden hin – in Richtung dem so genannten Feldherrenhügel – öffnen, erschlossen werde es von Norden her. Im Süden sind auch die meisten Gruppenräume geplant, während die Wirtschaftsräume sich alle im nördlichen Teil befinden, das Haus ist sozusagen an der langen Achse aufgeteilt. Ursprünglich in Lehmbauweise geplant, sei man aufgrund des Zeitdrucks auf Holzbauweise umgeschwenkt. Angestrebt wird für die Baustoffe ein Kreislauf, bei der Ausschreibung der Arbeiten geht man von einer europaweiten Ausschreibung aus.

Zuschuss aus dem Ausgleichsstock beantragt

Dem Gemeinderat konnten noch keine konkreten Vermessungsangaben in Sachen Höhen und ähnliches gemacht werden, diese Arbeiten stehen noch aus. Die Kalkulationen wurden jedoch schon durchgeführt, wobei es im Nachhinein noch eine Feinjustierung geben werde. Allerdings steht die Stadt unter Zeitdruck, denn am Montag muss der Haushalt fix und fertig beim Landratsamt liegen, da man für den Kindergarten aus dem Ausgleichsstock zwei Millionen Euro beantragen wird. Hier erklärte Kämmerer Thomas Berninger, dass es eher unwahrscheinlich sei, diese zu bekommen, jedoch wären 30 Prozent der förderfähigen Punkte schon ein Erfolg.

Streuobstwiese erhalten

Zwei große Anliegen hat Melanie Grimm noch. Es müsste klarer sein, dass der Fußweg südlich der Gebäude kein Fahrweg sei, hier würden doch relativ oft Autos fahren. Und dann legt sie großen Wert darauf, die Streuobstwiese entlang der Salinenstraße als solche nutzen zu können und dass sie erhalten bleibt. Denn im Herbst werde sie oft genutzt. Zusammen mit dem Eine-Welt-Laden Karibuni presst man Apfelsaft und mit den Äpfeln werde in der Kindertagesstätte auch Kuchen gebacken. Als Parkplatz sollte eher die Fläche Richtung Bohrturm oder auch direkt am Bohrturm verwendet und ausgebaut werden.

Hauptamtsleiter Markus Stein verdeutlichte nochmals die Dimensionen, die man mit der neuen Kindertagesstätte erreicht. Das Platzangebot sei "nicht auf Kante genäht". Man erreiche einen Punkt, den man als Spitze betrachten könne – wobei er einschränkte, dass die Demografie-Forscher diesen Peak schon mehr als ein Mal vorausgesagt hätten. Wie erwähnt soll die Einrichtung auch die nichtvorhandenen Ganztagesplätze in Sunthausen abfangen.