Auf der Freifläche beim Altersheim Eitel-Fritz soll günstiger Wohnraum entstehen und eventuell auch ein Nahversorger für die Oberstadt. Foto: Stopper

Darauf waren die Oberstadt-Einwohner schon lange. Ein großes Bauprojekt, das "bezahlbaren Wohnraum und idealerweise ein Nahversorger" bringt, soll im Quartier Firstwiesen/Kornbühlstraße entstehen, also auf dem freien Gelände zwischen Gefängnis und Eitel-Fritz-Altersheim, Das hat Bürgermeister Philipp Hahn in seiner Haushaltsrede angekündigt.

Hechingen - Das städtebauliche Konzept für dieses Projekt werde in den nächsten Monaten im Gemeinderat vorgestellt, kündigte er in dieser Rede im Rahmen der Haushaltsberatungen an. Er nutzte seine Rede, um einen Rückblick auf das abgelaufene Jahr zu geben und wichtige Vorhaben im neuen Jahr zu beleuchten.

6,5 Millionen Euro für den Obertorplatz

Im Rückblick nannte er als bedeutendstes Ereignis die Freigabe des Obertorplatzes am 31. März. 6,5 Millionen Euro wurden in diese sehr beliebte Einrichtung investiert. Als weitere abgeschlossene Projekte nannte er in Schlatt die 1,8 Millionen Euro teure Sanierung der Turn- und Festhalle, den Spatenstich für den weiteren Ausbau des Breitband-/Glasfasernetzes in Hechingen, die Sanierung des Jüdischen Friedhofes, die Einweihung des sanierten Rathauses in Stein, den ersten Spatenstich für das Neubaugebiet im Bechtoldsweiler, wo 29 Bauplätze entstehen, die Fertigstellung des Kreisverkehrs, der die B 27 an das Gewerbegebiet Nasswasen und das künftigen Baugebiet Killberg anschließt, den

Spatenstich zum Erweiterungsbau des Kinderhauses Fürstin-Eugenie, wo 70 neue Plätze entstehen, und die Einweihung der Tiefgarage Stadthalle Museum mit ihren 60 Stellplätzen.

Schulden sollen weiter sinken

Überwiegend waren dies mehrere Millionen Euro teure Investitionen, die aber dank sehr guter Gewerbesteuereinnahmen finanziert werden konnte, ohne dass die Stadt neue Schulden machen musste. Im Gegenteil wird die Tendenz fortgesetzt, Schulden abzubauen. In den vergangenen zehn Jahren reduzierten sie sich im Kernhaushalt von 11,5 Millionen Euro auf 6,8 Millionen Euro. Bis zum Jahresende sollen es noch einmal 400 000 Euro weniger sein.

Gesamthaushalt umfasst 100 Millionen Euro

Fast schwindelerregend ist die Summe, die Philipp Hahn als Budget für den Gesamthaushalt – also einschließlich Eigenbetriebe – nannte. Über 100 Millionen Euro. In diesem Budget sei auch Geld für Investitionen in der Kernstadt und den acht Stadtteilen bereitgestellt. Als Beispiele dafür nannte er die noch laufende Sanierung des Gymnasiums, die Fassadenrenovierung und Erweiterung des Lehrerzimmers in der Realschule und den weiteren Ausbau der Kinderbetreuung, die Philipp Hahn als wichtige Investition in die "Familienfreundlichkeit unserer Stadt" sieht.

Hohe Nachfrage nach Wohnraum

Vergangenes Jahr kam bereits der Naturkindergarten am Lärchenwäldle zum Angebot hinzu, im Januar ging der Erweiterungsbau der Kindertageseinrichtung in Sickingen in Betrieb, der 44 neue Betreuungsplätze bietet. Die bereits begonnene Erweiterung des Kinderhauses Fürstin- Eugenie um 70 neue Plätze soll Mitte 2023 abgeschlossen werden.

Die hohe Nachfrage nach Wohnraum in Hechingen sieht Hahn als Zeichen für die Attraktivität der Stadt, damit stelle sich aber auch die Aufgabe, neuen Wohnraum zu schaffen. Im laufenden Jahr würden 35 Bauplätze in Witzenhart und Sickingen vermarktet. Ebenso kämen sieben Mehrfamilienhaus-Plätze mit Quartiersgarage im künftigen Baugebiet IV auf den Markt. Die Bebauung werde nach Abschluss der Erschließungsarbeiten ab Ende 2023 erfolgen. Für das Neubaugebiet Berg 2 in Weilheim werde in diesem Jahr in den Grunderwerb und die Bauleitplanung eingestiegen.

Auch Neubau von Radwegen steht auf Programm

Lobend erwähnte Philipp Hahn die zahlreichen privaten Neubauprojekte, die aktuell in Hechingen in die Höhe wachsen oder schon fertig sind. Er nannte das EJL-Projekt an der Gammertinger Straße auf dem Gelände des ehemaligen Eugenien Stifts und das Projekt der Firma BPD auf dem Firstareal, wo drei Mehrfamilienhäuser mit Tiefgarage geplant sind. Spatenstich soll hier Ende des Jahres sein. Die Kreisbaugenossenschaft will an der Kreuzung Silberburgstraße/ Zollernstraße ein neues Mehrfamilienhaus errichten.

Investieren will die Stadt mit dem Kreis auch in die Ausweitung des Radverkehrsnetzes. Auf dem Programm stehen der Ausbau des Radwegs von Heiligkreuz nach Boll und die Neuanlage eines Radweges nach Weilheim.

Zum Thema Verkehrsberuhigung in der Kernstadt – Stichwort Fußgängerzone auf dem Marktplatz – sagte der Bürgermeister nichts, aber allgemein nannte er die Belebung der Innenstadt als zentrale Aufgabe der Stadtverwaltung. Wesentlich dazu beitragen werde der geplante Neubau am Marktplatz 2, auf der Brachfläche hinter der alten Hofapotheke. Da hier die Ausschreibung europaweit erfolgen müsse, kann frühestens ab 2023 gebaut werden.