So wie hier vor zwei Jahren wird es an Ostern nicht aussehen in Neubulach. Der Ostermarkt ist frühzeitig gecancelt.Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Absage: Neubulach bläst Veranstaltung frühzeitig ab / Abstandsregeln wären nicht einzuhalten

Von Sebastian Buck

Neubulach. Unter dem Tagesordnungspunkt "Verschiedenes" kam im Neubulacher Gemeinderat die Schocknachricht schlechthin. Der Ostermarkt, dieses Jahr Anfang April in Neubulachs Innenstadt geplant, findet nicht statt. Das verkündete Bürgermeisterin Petra Schupp am Rande der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend.

"Ich sehe im Moment nicht, dass es ohne Regulierungen geht", bedauerte Schupp. Einen Ostermarkt wie in den vergangenen Jahren könne man schlicht nicht durchführen. In der Tat ist ein ähnlich großer Andrang wie 2019, als der Markt zum bisher letzten Mal stattfand, nicht vorstellbar. 130 Marktbeschicker hatten damals Zehntausende Besucher in die Bergwerksstadt gelockt. Die Bilder von damals wirken nicht nur wie aus einer anderen Zeit, sie sind es auch: Dicht gedrängte Menschenmassen, damals selbstredend ohne Masken, Tanzdarbietungen, Essensstände. Alles in der aktuellen epidemiologischen Lage unvorstellbar.

Auch wenn die Zahlen zurückgehen und die schleppende Impfung bis zum Frühjahr hin Fahrt aufnehmen dürfte, ist es der Bürgermeisterin zu heikel, zumal man nicht ewig abwarten kann, wie sich die Lage entwickelt. "Wir müssen vier bis sechs Wochen im Voraus die Einladungen verschicken", erklärt Schupp. Das wäre dann Mitte Februar oder Anfang März. Der aktuell gültige Lockdown dauert offiziell bis zum 14. Februar an, eine Verlängerung um weitere vier Wochen wie seit November stets verhängt, ist jedenfalls nicht ausgeschlossen.

Auch ein anderes Problem treibt die Stadtchefin um: "Der Abstand wäre nicht herzustellen gewesen, man kann das ja auch nicht kalkulieren, wo sich Trauben bilden und wo nicht", verdeutlicht Schupp. Gerade auch, wenn man an den Essensständen ohne Maske isst, könne der Abstand nicht gewährleistet werden. "Da fehlt uns einfach die Fläche", meint die Rathauschefin. Aus all diesen Gründen habe sie sich dazu entschieden, das Event abzusagen.

Alternative geplant

Damit ereilt den Ostermarkt bereits im zweiten Jahr in Folge das Aus wegen der grassierenden Pandemie. Schon 2020 musste Schupp die beliebte Veranstaltung absagen, aus Angst vor dem, was man inzwischen Super-Spreader-Event nennt.

Gar nichts machen will man aber auch nicht. Man feile derzeit an Konzepten, hole auch den Einzelhandel mit ins Boot. "Vielleicht geht ja was unter dem Titel ›Frühlingserwachen"", überlegt Schupp laut. Der Einzelhandel hätte da schon positive Signale gesendet. Doch Schupp ist realistisch genug, um die Risiken abzuschätzen. Schon im Dezember hatte man bekanntlich kurzfristig eine ähnlich geplante Aktion zum Thema Winter wegen zu hoher Infektionszahlen abgesagt. In Neubulach hoffen alle, dass eine Alternativaktion zum Ostermarkt von diesem Schicksal verschont bleibt.