Die Bauarbeiten für die Photovoltaikanlage auf dem Deponie-Hügel in Neubulach gehen gut voran und sollen noch diesen Monat abgeschlossen werden. Foto: Schuon

Abfallwirtschaft baut 18 .000 Quadratmeter groß Photovoltaikanlage. Bis zu 350 Haushalte können versorgt werden.

Neubulach-Oberhaugstett - Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Calw (AWG) möchte mit der neuen Photovoltaikanlage auf dem Oberhaugstetter Deponie-Hügel die Kompostierung optimieren und die Gebühren stabilisieren. Gleichzeitig wird auch der Recyclinghof erneuert. Am 1. Januar 2012 hat die AWG die Kompostanlage in Oberhaugstett übernommen. Seither überlegen sich die Verantwortlichen, wie die Anlage (mit dem angeschlossenen Recyclinghof) verbessert werden kann. Mit dem Bau der neuen Solaranlage auf dem Deponie-Hügel soll jetzt der Kompostiervorgang optimiert werden.

Seit Ende Juni haben die Bauarbeiten der Photovoltaikanlage an der Südböschung der Deponie begonnen. 18 000 Quadratmeter groß soll sie werden und damit eine der größten im Landkreis. Die Leistung der Anlage ist erstaunlich: 1,2 Megawatt Peak. Damit könnte man 350 Familienhaushalte versorgen. Doch der von der Anlage erzeugte Strom, soll nicht ausschließlich ins Versorgungsnetz eingespeist werden.

Hauptsächlich soll damit die Kompostanlage betrieben werden. Diese soll ihren Strombedarf zukünftig zu 46 Prozent von der Photovoltaikanlage beziehen. "Indem wir erneuerbare Energien für die Kompostierung nutzen, erweitern wir den ökologischen Kreislauf der Kompostierung nochmals um einen weiteren Schritt", sagt AWG-Geschäftsführer Manfred Krieck.

"Wir bemühen uns ökologisch sinnvolle Projekte voranzutreiben", meint er weiter. Und die Anlage sei eben ein solches Projekt. Denn die Böschungen des Deponie-Hügels sind sogenannte Industriekonversionsfläche. Flächen, die nicht anderweitig nutzbar sind. "Würden wir Bäume auf den Hügel pflanzen, würden die Wurzeln in den Deponie-Körper eindringen und diesen zerstören", erklärt Krieck. Deshalb sei es das einzig sinnvolle gewesen, dort die Anlage zu errichten.

Die Bauarbeiten an der Südböschung sollen noch diesen Monat fertig gestellt werden. "Und wenn alles läuft wie geplant, werden wir auch auf der Westböschung eine Photovoltaikanlage errichten", erzählt Helge Jesse, Abteilungsleiter des Bereichs Abfallberatung der AWG.

Und das ist längst nicht alles. Zusätzlich zu den Baumaßnahmen an der Böschung, steht die Erneuerung des Recyclinghofes an. Der muss wegen der Größe des Deponie-Hügels versetzt werden. "Das nehmen wir zum Anlass, um den Hof zu vergrößern, dessen Abläufe zu optimieren und die Entsorgung zu erleichtern", erläutert Jesse die Baumaßnahmen.

Zukünftig können die Besucher der Deponie also alles in einem Schwung erledigen: Grünschnitt (aus dem wieder Kompost gemacht wird), Schrott und ähnliches entsorgen, fertigen Kompost mit nach Hause nehmen sowie zu Hause die Blumen darin einpflanzen. "Und das alles Samstagnachmittags vor der Bundesliga", scherzt Jesse.