Aus dem landwirtschaftlichen Betrieb im Bereich Neuhaus soll durch den Bau mehrerer Anlagen ein Reiterhof mit Einstellpferden in Pension entstehen. Foto: HerzogBote

Durch die Errichtung mehrerer Gebäude und Koppeln soll im Bereich Neuhaus ein landwirtschaftlicher Betrieb als Reiterhof mit Einstellpferden entstehen. Vom Gemeinderat hat es hierfür grünes Licht gegeben.

Schenkenzell - Den Räten lag in der jüngsten Sitzung ein Baugesuch der Hofgutbetreiber Dietmar Jäckle und Diana Ettwein vor. Sie planen zum vorhandenen Wohn- und Wirtschaftsgebäude auf Neuhaus nahe der Gemarkungsgrenze zu Rötenberg und Schiltach den Neubau eines Offenstalls mit Bergehalle, Reitplatz, Roundpen, Carport und Festmistlager. Ein weiteres freistehendes Gebäude mit Sattelkammer für Praxisunterricht, Aufenthaltsbereich für Schulungen sowie WC-Anlagen soll südlich der Stallungen und westlich der Berge- und Maschinenhalle gebaut werden.

Sämtliche Bauten werden als Tragkonstruktion in Holzständerbauweise und Blech-Pultdächern hergestellt. Südlich der vorgesehenen Bergehalle soll ein 800 Quadratmeter eingezäunter Reitplatz entstehen. An diesen schließt sich westlich ein runder Reitplatz (Roundpen) mit 18 Meter Durchmesser an, der ebenfalls eingezäunt wird. Nach Auskunft von Bürgermeister Bernd Heinzelmann werde die runde Platzform bei der Arbeit mit Wildpferden bevorzugt und verhindere, dass die Tiere von Ecke zu Ecke liefen. Der Boden werde rutschfest und griffig gestaltet, da die Pferde bei der Freiarbeit auch mal beschleunigten oder abrupt stoppten.

Fell der Pferde passt sich der Natur an

Außerdem werde noch ein neuer Zufahrtsbereich mit einem Dutzend Auto-Stellplätze eingerichtet, schilderte der Bürgermeister. Das Bauvorhaben liege im Außenbereich, weshalb das Einvernehmen der Gemeinde erforderlich sei. Über die Zulassung entscheide letztlich die Baugenehmigungsbehörde des Landratsamts Rottweil. "Da Pferde nicht als Nutztiere sondern als Hobby angesehen werden, braucht es eine bestimmte Anzahl von Fremdpferden, damit ein Reiterhof als Betrieb anerkannt wird. Dies ist hier der Fall", klärte Heinzelmann auf.

Das vorgesehene Hofgut sei gut strukturiert und mache auf ihn einen guten Gesamteindruck. Aus Sicht der Verwaltung bestünden daher gegen den Bauantrag keine Bedenken, warb der Schultes um Zustimmung, die einstimmig erfolgte.

Laut Hofbetreiber Dietmar Jäckle beherberge sein Hofgut bisher vier eigene Pferde und acht Einstellpferde in Pension. Es werde das Konzept der Offenstallhaltung mit naturnaher Gruppenhaltung von Stuten und Wallache mit 24-stündiger Bewegungsfreiheit verfolgt. Eine natürliche Haltung bedeute keine Boxen sondern freie überdachte Unterstände. Die Fellentwicklung passe sich der Natur an. Die Pferde fühlten sich selbst bei 50 Zentimeter hoher Schneedecke noch wohl und könnten ihre eigene Rangordnung ausdiskutieren.

Er lege großen Wert auf die Untergründe der Paddock-Einrichtungen mit Sand und Gummimatten statt Beton. Dies sei förderlich für die Hufentwicklung der Pferde. "Mit unserem Bauvorhaben wollen wir unser Hofgut nach Ende der Corona-Pandemie als Reiterhof touristisch nutzen mit Übernachtungsmöglichkeiten für Wanderreiter", blicken die Antragsteller optimistisch voraus.