Die Luftaufnahme zeigt das Gebiet, in dem das Neubaugebiet „Grabenhölzle“ entstehen soll. Foto: Verwaltung Loßburg

Der Gemeinderat Loßburg hat in seiner jüngsten Sitzung den Planentwurf für das Neubaugebiet „Grabenhölzle“ auf den Weg gebracht.

Die Änderungen des Flächennutzungsplans und des Bebauungsplans nach den Stellungnahmen der beteiligten Behörden wurden bei einer Enthaltung aufgrund von Befangenheit vom Gremium beschlossen.

Schon im November vergangenen Jahres wurde der Aufstellungsbeschluss gefasst, nachdem der Gemeinderat in einer Klausurtagung entschieden hatte, diese vorhandene Lücke zwischen dem Hauptort Loßburg und dem Rodt-Gebiet entlang der Bahnhofstraße zu schließen. Die Gemeinde konnte nach längeren Grundstücksverhandlungen mit dem Landwirtschaftsamt eine Innenbereichsfläche erwerben, die sich optimal für ein Wohngebiet eignet. Es besteht eine gute Anbindung an die Bahnlinie der Kinzigtalbahn. Am Bahnhof plant die Gemeinde zudem den Ausbau eines multimedialen Verkehrsknotens.

In der Gemeinde ist die Nachfrage nach Bauland unvermindert hoch. Aktuell stehen nur noch Entwicklungsflächen im Innenbereich von 0,295 Hektar zur Verfügung. Als Kleinzentrum will Loßburg auch in Zukunft Wohnraum für alle Generationen bieten, um die gute Infrastruktur wie Schulen und Kindergärten für die Bevölkerung zu erhalten. Mit dem Bebauungsplan werden nun die planungsrechtlichen Voraussetzungen für ein Neubaugebiet mit nicht störenden Gewerbebetrieben und sozialem Geschossbau im Anschluss an das bestehende Gewerbegebiet „Bahnhof I“ geschaffen.

Aus Fehlern lernen

Thomas Grözinger vom Büro Gfrörer stellte die überarbeiteten Pläne im Gremium vor. Vor allem dem Lärmschutz kommt hier entscheidende Bedeutung zu. Bürgermeister Christoph Enderle berichtete, dass in der Gemeinde der Vorwurf erhoben werde, hier ein zweites „Härlen II“ zu errichten, also ein Wohngebiet rund um ein Gewerbegebiet mit möglicher Lärmbelastung durch Verkehr und Gewerbe. „Aus diesen Fehlern wollen wir lernen“, sagte Enderle. „Wir wollen den Lärmschutz möglichst hoch gewichten, um konfliktlösende Schallschutzmaßnahmen, zum Beispiel auch in Form grüner Heckenbepflanzung, zu erreichen.“

Ein Mix aus Gewerbe und Wohnungsbau

Im neuen Baugebiet sollen auch Reihen- oder Kettenhäuser entstehen. Zudem lässt die Verwaltung ein Konzept für bezahlbaren Wohnraum für das „Grabenhölzle“ prüfen.

Werner Faulhaber (FWV) zieht folgendes Fazit: „Das ist eine tolle Möglichkeit, ein Mix aus Gewerbe und Wohnungsbau. Das wird ein attraktives Wohngebiet, in dem vieles fußläufig zu erreichen sein wird: das Kinderhaus, die Nahversorgung, der Bahnhof. Da haben wir ein ganz gelungenes Paket geschnürt.“ Enderle bestätigte: „Dieses urbane Gebiet hat Charme.“

Reste einer alten Burg

Lombachs Ortsvorsteher Peter Weigold regte an, das Regenüberlaufbecken nachzujustieren. Anfang Mai hatte es in Lombach erhebliche Überschwemmungen nach Starkregen gegeben. Bauamtsleiter Jochen Geßler griff noch eine Stellungnahme des Denkmalamts auf, nachdem Reste einer alten Burg in der Sohle des Neubaugebiets vermutet werden. Geßler hatte mit einem Beamten des Landesdenkmalamts gesprochen. „Er kann sich nicht vorstellen, dass in dieser Talsohle jemals eine Burg stand“, berichtet er von diesem Gespräch. Damit sei der Weg frei für das „Grabenhölzle“.