Beim Festakt (von links) die evangelischen Pfarrer Ralf Keimig und Ulrich Holland, Apostel Martin Schnaufer, Evangelist Björn Rathfelder (Gemeindevorsteher), Bürgermeister Dieter Bischoff und Architekt Volker Seeger Foto: Sabine Stadler

Nach dem Zusammenschluss ihrer Kirchengemeinden Altensteig-Spielberg und Pfalzgrafenweiler weihte die Neuapostolische Kirche den Kirchenbau ihrer neu gebildeten „Gemeinde Pfalzgrafenweiler“ ein.

Zum Festakt im Kirchenneubau in der Pfalzstraße 11 in Pfalzgrafenweiler waren die Pfarrer aus beiden Orten wie auch Bürgermeister Dieter Bischoff gekommen. Musikalisch wurde die Feier von Orchester und Chor umrahmt.

Evangelist und Gemeindevorsteher Björn Rathfelder verglich in seiner Begrüßungsrede den Zusammenschluss der Kirchengemeinden Spielberg und Pfalzgrafenweiler zur „Gemeinde Pfalzgrafenweiler“ mit einer „Pflanzenveredlung, bei der zwei schöne Pflanzen noch schöner werden und zusammenwachsen“. Die Geduld, das Warten auf und Kämpfen für den Neubau der Neuapostolischen Kirche habe sich gelohnt, so Rathfelder.

Die Idee, neu zu bauen, reicht zehn Jahre zurück

Bereits vor zehn Jahren, erinnerte Apostel Martin Schnaufer, sei über einen Kirchenneubau gesprochen worden, um die alte Kirche aus dem Jahr 1954 zu ersetzen. In einer rund 18-monatigen Bauzeit – Richtfest war im Juni vergangenen Jahres – sei ein „Schmuckstück für die Kirchengemeinde und die politische Gemeinde“ entstanden, zeigte sich Rathfelder überzeugt.

Die Spielberger Kirche sei inzwischen geschlossen, er habe mittlerweile einen Stellvertreter, das Orchester Zuwachs bekommen und auch der Chor sei gewachsen, blickte er auf die Entwicklung der Gemeinde.

Hölzerner Neubau strahlt Wärme aus

Der mit Holz als Grundmaterial nachhaltig gestaltete und schöne Neubau strahle Wärme aus, werde durch die Gemeinde mit Gebeten leben und jeden willkommen heißen, betonte der Evangelist.

Für Apostel Martin Schnaufer, Leiter des Apostelbereichs Freiburg/Tübingen, war die Einweihung „ein besonderer Anlass mit einem reifen Ergebnis“, zu dem „viele Vieles beigetragen haben und die Mitglieder ihre Opfergelder freiwillig gegeben haben“. In dem Zusammenschluss der beiden Kirchengemeinden sehe er „einen Organismus, der lebt, sich entfaltet und weiterentwickelt“.

Zeit und Aufwand haben sich gelohnt

Bürgermeister Bischoff bezeichnete das neue Gotteshaus als „hervorragende städtebauliche Lösung, für die sich Zeit und Aufwand gelohnt haben“. Der Neubau setze ein starkes und richtiges Zeichen mit Blick in die Zukunft. Mit der Entscheidung für den jetzigen Neubau und gegen die inzwischen verworfenen Pläne für ein verklinkertes Gebäudes habe die Neuapostolische Kirche Mut bewiesen, so Bischoff. Als Geschenk hatte er ein von Kurt Benner gestaltetes Bild aus Sturmholz mitgebracht.

Ein „echter Hingucker“

Die Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Pfalzgrafenweiler, Ralf Keimig, und der Evangelischen Kirchengemeinde Spielberg-Egenhausen, Ulrich Holland, sprachen Grußworte und Gebete. Keimig bezeichnete das Gottes- und Gemeindehaus als einen „echten Hingucker“ mit beeindruckendem Konzept, bei dem Funktion auf Stil treffe. Es sei zudem ein Ort, um zusammenzuwachsen und Glauben zu leben. Holland lobte das Denken über Kirchen-Grenzen hinweg und wünschte der Neuapostolischen Kirche mit ihrer neuen Versammlungsstätte „einen Heimatort, der sich immer wieder füllen möge“.

„Kubischer Baukörper“ mit sakralem Charakter

Architekt Volker Seeger zeigte sich erfreut über die letztendlich gewählte Form eines lichtdurchfluteten Baus mit einer Holz- statt einer Klinkerfassade. Er bezeichnete das Gebäude als „kubischen Baukörper“, der sich mit seinem sakralen Charakter gut in die bestehende Bebauung einfüge. Sein Dank galt den am Bau beteiligten Handwerkern und der Kirchenleitung. Der Festakt klang mit einem Umtrunk und einem Imbiss in den Innenräumen und vor dem Gebäude aus.