Nur über den Neckartal-Radweg können Baufahrzeuge die Baustelle am Fluss erreichen. Foto: RP Freiburg

Der Neckar soll fisch-freundlicher werden. Baufahrzeuge müssen die Baustelle aber über den Neckartal-Radweg ansteuern. Pech für die Radfahrer.

Das Regierungspräsidium Freiburg beginnt am 3. Juli mit der naturnahen Umgestaltung des Neckars auf einer Länge von rund einem Kilometer in der Nähe der Hofstelle „Landschaftspflege mit Biss“ an der Grenze zwischen Oberndorf-Aistaig und Sulz.

Den einzigen Zugang zum Neckar an dieser Stelle stellt der Neckartal-Radweg dar. Er wird daher auf mehreren Kilometern für die Dauer der Arbeiten für den Radverkehr gesperrt. Radfahrer werden über den „Stumpen“ umgeleitet. Damit soll laut einer Pressemitteilung des Regierungspräsidiums auch vermieden werden, dass es zu gefährlichen Begegnungen zwischen Radverkehr und Baufahrzeugen kommt. Projektleiter Daniel Elsässer vom RP stellte die Pläne am Montag dem Sulzer Gemeinderat vor.

Die Baufahrzeuge werden die Baustelle von Sulz aus auf dem Radweg ansteuern. Die Arbeiten sollen im September abgeschlossen sein. Im Anschluss sind Pflanz- und weitere Restarbeiten notwendig, die bis November dauern können.

Lebensräume für Fischarten wie Äsche, Barbe und Nase

Mit den Arbeiten folgt das RP den Vorgaben einer EU-Wasserrahmenrichtlinie. Um den ökologisch guten Zustand zu erreichen, muss die Struktur des Neckars zwischen Rottweil und Bieringen auf einer Länge von 25 Kilometer verbessert werden. Das Teilstück zwischen Aistaig und Sulz ist der Beginn dieser Umstrukturierung.

Dabei sollen Lebensräume für Fischarten wie Äsche, Barbe und Nase geschaffen werden: Kiesbänke als Laichplätze etwa, Unterstände aus Totholz und Wurzelstöcken, Tiefrinnen für Niedrigwasserzeiten oder Bepflanzungen zur Beschattung. Erdarbeiten am Ufer sollen ermöglichen, dass sich der Neckar solche Strukturen in Zukunft selbst schaffen kann.

Die Wasserbauarbeiten können wegen verschiedener Schutz- und Schonzeiten nur im Sommer stattfinden.

Daniel Elsässer versicherte auf Nachfrage, dass der Radweg nach Abschluss der Arbeiten wieder in seinen alten Zustand versetzt werde. Fragen nach der Zahl der zu erwartenden Baufahrzeuge konnte er nicht beantworten.