Wie viele Menschen in Bad Cannstatt zwischen den Bahngleisen und der Mercedesstraße eine neue Heimat finden könnten, darüber gehen die Meinungen auseinander. Foto: dpa

Zehn Jahre nach dem Kauf liegt Güterbahnhofgelände in Bad Cannstatt im Dornröschenschlaf.

Stuttgart - Zehn Jahre nach dem Kauf liegt das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs in Bad Cannstatt noch immer überwiegend im Dornröschenschlaf. Die Gleise sind inzwischen abgeräumt, dank Fördermitteln der EU konnte die Stadt auch einige alte Hallen abreißen.

Die Initialzündung zur Neubebauung des 22 Hektar großen Areals sollte das Stadtarchiv geben, das seit Januar am Bellingweg stilgerecht in einem historischen Kontor Aufnahme gefunden hat. 20 Millionen Euro hat die Gebäudesanierung gekostet.

Trotz dieser Initialzündung kommt der Motor für das Güterbahnhofsareal nicht richtig ins Laufen. Die Ansiedlung eines Bürohauses an der Ecke Daimler- und Reichenbachstraße sei absehbar, heißt es in der Abteilung Wirtschaftsförderung der Stadtverwaltung, und auch in Sachen Hotels an der Mercedesstraße sollen bald Entscheidungen fallen. Doch hinter dem Wohnungsbau, der das Gelände nachhaltig beleben soll, steht noch immer ein Fragezeichen.

65 Millionen Euro städtisches Geld

Wie viele Menschen zwischen den Bahngleisen und der Mercedesstraße eine neue Heimat finden könnten, darüber gehen die Meinungen auseinander. Ein Gemeinderatsbeschluss sieht 450 Wohnungen vor, Baubürgermeister Matthias Hahn (SPD) könnte sich auch 600 vorstellen. Insgesamt müssten in das Gebiet bis zu 65 Millionen Euro städtisches Geld fließen. Um dies zu drücken, hatten OB Wolfgang Schuster und Finanzbürgermeister Michael Föll (beide CDU) jüngst um die Ansiedlung eines Ikea-Möbelhauses geworben. Beifall gab es dafür keinen.

Nägel mit Köpfen sollen jetzt mit einem ersten Bebauungsplan gemacht werden. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft SWSG will 67 Mietwohnungen bauen.