Schon seit 2006 bietet Dirk Weber aus dem Baiersbronner Ortsteil Friedrichstal nicht nur seine Wildartikel an. Foto: Schwark

Der nördliche und der mittlere Schwarzwald haben in Sachen Kulinarik und Handwerkskunst viel zu bieten. Davon konnten sich am Pfingstsonntag einmal mehr die zahlreichen Besucher des Naturpark-Markts auf dem Marktplatz in Freudenstadt überzeugen.

Unter dem Motto „Innen Stadt, außen wild“ richtete der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord seinen diesjährigen Markt in Freudenstadt aus. Rund 35 Beschicker waren auf den Marktplatz angereist, um naturnahe Produkte und Köstlichkeiten vorzustellen. Bei Kaiserwetter am Pfingstsonntag war das Besucheraufkommen überwiegend gut.

Bedingt durch seine unterschiedlichen Höhenlagen, bietet der Naturpark ein reichhaltiges Angebot. So reifen im badischen Landesteil frühzeitig Obst und Gemüse bei teils toskanischen Verhältnissen. Auf den saftigen Wiesen der Höhenlagen tummeln sich Kühe und Schafe, die dafür sorgen, dass ihre Halter Milch- und Käseprodukte erzeugen können.

Neue Marktmeisterin

„Regionale Vielfalt ist gefragt“, wusste denn auch Friederike Stetter, beim Naturpark zuständig für die Veranstaltungen, zu berichten. Ihr zufolge stehen in diesem Jahr insgesamt 25 Naturpark-Märkte im gesamten Gebiet auf dem Programm. Geboten wird jeweils ein breites Spektrum an kulinarischen Leckereien, aber auch Nützliches und Schönes aus heimischer Produktion. „Die Erzeuger stehen für die Qualität und Frische ihrer Lebensmittel und Produkte ein“, betonte Stetter. Mit dem Projekt „Wilde Sau“ will der Naturpark das schmackhafte Fleisch des Schwarzwilds populärer machen. Aber auch Deko-, Geschenk- und Gebrauchsartikel fanden reichlich Anklang.

Für Marktmeisterin Sarah Wilhelm war der Naturpark- Markt eine Premiere. Begleitet wurde sie von Alt-Marktmeister Helmut Reich. In Vertretung von Oberbürgermeister Julian Osswald eröffnete Stadträtin Anita Zirz den Markt bei einem Rundgang. Der Naturpark- Markt sei wichtig für die Stadt, bekräftigte Zirz, zumal hier nachhaltige Produkte aus der Region mit hoher Qualität angeboten würden.

Apfelessig und kaltgepresstes Öl aus der Region

Darunter auch allerlei Spezialitäten, wie sich beim Bummel über das Marktgelände zeigte – beispielsweise diverse Sorten von Apfelessig, hergestellt aus Früchten heimischer Streuobstwiesen, oder kaltgepresste Öle aus der Region.

„Der Roggen steht bis jetzt gut“, wussten Charlotte und Claudia Bohnet vom Bohnet- Hof in Musbach zu berichten. Getreu ihrem Motto „Man ist, was man isst“ boten die beiden Schwestern Backwaren aus eigenem Getreide an, aber auch Bratwurst vom Grill.

Veronika Kliem aus Mühlenbach im Kinzigtal war mit einem Spinnrad vor Ort. Sie hat 50 Schafe, deren Wolle sie zu vegetarischen Schaffellen verarbeitet. Vegetarisch nennt man sie, weil die Tiere am Leben bleiben und ihnen – anders als bei gegerbten Fellen – niemand die Haut abzieht. Auch Hildegard Neuling aus dem „Meerrettichort“ Urloffen in der Gemeinde Appenweier kommt gerne nach Freudenstadt. Meerrettich und Senfprodukte hatte sie im Angebot. Ebenfalls aus Urloffen war Willi Schmidt angereist – mit rohem Meerrettich, weiterem Gemüse und frischen Erdbeeren.

Auf regenerative Landwirtschaft setzt der Hof Sonnenwald im Seewalder Ortsteil Schernbach. Gärtnerin Haleigh Christ kam vor zehn Jahren aus Kanada nach Deutschland. „Hier in Deutschland ist die Gesellschaft viel offener für die ökologische Landwirtschaft“, hat sie seitdem erfahren.

Brot in allen Variationen

Seit 2006 bietet Dirk Weber aus Baiersbronn-Friedrichstal vor allem Wildartikel an. Neben Rauchwaren vom Wild und Schwein hatte er aber auch knackiges Holzofenbrot im Angebot. Ein Schwarzbrot zu 100 Prozent aus Roggen, ohne Hefe und Weizen zubereitet, hatte wiederum Bäcker Herbert Weisser aus Langenschiltach mitgebracht.

Der Schwarzwaldziegenhof aus Dornhan, seit vielen Jahren beim Naturpark-Markt in Freudenstadt vertreten, und viele weitere Erzeuger aus dem nördlichen und mittleren Schwarzwald ergänzten das vielfältige Angebot, das die vielen Besucher auch diesmal gut annahmen.