Bei der Unterzeichnungsveranstaltung: Akteure des Nationalparks Schwarzwald mit ihren finnischen Gästen und Landrat Klaus Michael Rückert (rechts), der auch Vorsitzender des Nationalparkrats ist. Foto: Jasmin Himmel/Nationalpark Schwarzwald

Gäste aus der finnischen Region Oulu und ihre deutschen Gastgeber setzten ihre Unterschriften unter die Kooperationsvereinbarung zwischen dem Hossa Nationalpark und dem Nationalpark Schwarzwald.

Region - Die Unterzeichnung der Kooperation ist ein Ergebnis des Projekts "Naturverträgliches Tourismusmanagement im Umfeld von Nationalparken in Baden-Württemberg und der Region Oulu in Finnland" im Rahmen des Baden-Württemberg-Stipendiums Walter-Hallstein-Programm, einem Programm der Baden-Württemberg Stiftung, wie der Nationalpark Schwarzwald mitteilt.

"Nationalparks nehmen weltweit eine besondere Stellung im Naturbewusstsein eines Landes ein", so Thomas Waldenspuhl, Leiter des Nationalparks Schwarzwald. "Wir sind keine Konkurrenten und haben ähnliche Aufgaben und Ziele: Der Schutz der Natur und die Beobachtung der natürlichen Entwicklung in Gebieten, in denen der Mensch keinen gestaltenden Einfluss ausübt, gehören dazu. Hier wollen wir von der Natur lernen – und international wollen wir voneinander lernen."

"Es eröffnet neue Einsichten, wenn man sieht, wie die Dinge in anderen Regionen der Erde gehandhabt werden", sagt Pirkko Siikamäki, Regionaldirektorin in der finnischen Nationalparkverwaltung und zuständig für den Hossa Nationalpark.

Die Partnerschaftsvereinbarung lege den Grundstein für die weitere Vernetzung, schreibt der Nationalpark Schwarzwald.

Inhaltlicher Austausch in allen Bereichen

So wollen die Parks sich in ihrer Arbeit unterstützen, Erfahrung und Ausbildung des Personals ausbauen und sich generell über ihre Arbeit austauschen. Teilnahme an gemeinsamen Schulungen, Workshops, Konferenzen und Symposien seien genauso denkbar wie der Austausch von technischem Know-How und Methodenwissen. Grundsätzlich gehe es um den inhaltlichen Austausch in allen Bereichen, die für die Nationalparks von Interesse sind, beispielsweise Forschung, Umweltbildung, Tourismus, Verwaltung, Kommunikation und Besucherlenkung.

Bislang hat der Nationalpark Schwarzwald bereits Partnerschaften mit dem Catoctin Mountain Park in den USA, mit dem Durmitor Nationalpark in Montenegro und dem Mount Carmel Nationalpark in Israel geschlossen.

Weitere Informationen zu den Nationalparks Schwarzwald und Hossa Nationalpark gibt es im Internet unter www.nationalpark-schwarzwald.de beziehungsweise www.nationalparks.fi/hossa.

Info: Region Oulu und Nationalpark Hossa

Zwischen dem baden-württembergischen Landtag und der Region Oulu in Finnland besteht bereits seit 30 Jahren ein reger Austausch. Im Rahmen dieser Partnerschaft besuchte erstmals im November 2017 eine Delegation aus Nordfinnland den Nationalpark Schwarzwald. Nach einem Gegenbesuch im Jahr 2019 begann die Ausarbeitung der Kooperationsvereinbarungen.

Der Hossa Nationalpark ist der 40. Nationalpark Finnlands, gegründet 2017 anlässlich des 100-jährigen Bestehens des unabhängigen Staates Finnland. Hossa liegt im mittleren Finnland und ist mit 11 000 Hektar etwas größer als der Nationalpark Schwarzwald.

Die Landschaft im Hossa Nationalpark wird von weitläufigen Mooren und den darin eingebetteten Flüssen und Seen geprägt. Im Park leben Rentiere, Elche und Rehe. Zudem kommen Biber, Otter, Vielfraße, Luchse und vereinzelt auch Bären vor. Besonders sehenswert sind die Urwälder von Moilasenvaara und die Julma-Ölkky Schlucht.