Die Fastnacht war seine Welt, in der Markus Diebold mit Freude, Engagement und vor allem Stolz aufging – wie hier 2019 beim Stockacher Narrengericht. Foto: Privat

Als Mitglied des Geschäftsführenden Präsidiums der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte war Markus Diebold über Villingen-Schwenningen hinaus bekannt. Nach schwerer Krankheit ist er nun im Alter von nur 43 Jahren gestorben.

VS-Schwenningen - Er war Fastnachter mit Leib und Seele – ob als Narrenrat der Schwenninger Narrenzunft, als Hästräger oder als Schriftführer der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN). Selbst in seinen letzten, von schwerer Krankheit geprägten Jahren ließ sich Markus Diebold die närrische Zeit nicht nehmen. Den Kampf gegen seine Krankheit verlor er nun jedoch mit nur 43 Jahren.

Einen seinen zahlreichen närrischen Höhepunkte erlebte Markus Diebold zweifelsfrei an seinem Geburtstag im Jahr 2019. Damals durfte er, eingefädelt von einer Freundin, die Stockacher Fastnacht hautnah erleben, war beim Narrengericht an vorderster Front dabei, lernte die damalige CDU-Bundesvorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer kennen und wurde zum Laufnarr geschlagen.

Die Narrenwelt trauert um einen engagiertes Mitglied, wie auch das Geschäftsführende Präsidium der VSAN um Roland Wehrle, Otto Gäng, Peter Schmidt und Ursula Forster schreibt: "Ein junger Mann mit vielen Zukunftsplänen – mitten aus dem Leben gerissen. Wir verlieren mit Markus einen besonderen Freund, eine wunderbare Persönlichkeit. Mit großer Freude und Leidenschaft war er mit unserer Fastnacht verbunden; in besonderer Erinnerung bleiben wird seine Tätigkeit als Schriftführer der Vereinigung und wie er bei den großen Versammlungen mit der Glocke alle Teilnehmer in den Saal gerufen hat."

Auszeichnung blieb ihm leider verwehrt

Für seine Verdienste, so schreibt die VSAN, hätte ihm bei der vergangenen, coronabedingt ausgefallenen Hauptversammlung die bronzene Ehrennadel der Vereinigung überreicht werden sollen. "Das kann nun leider nicht mehr nachgeholt werden." Und weiter heißt es: "Dankbar sind wir für die vielen schönen Begegnungen mit ihm und für die Ruhe, die er ausstrahlte."

Auch Lutz Melzer, Zunftmeister der Narrenzunft Schwenningen, trauert um ein langjähriges und engagiertes Mitglied. Nachdem er bis zuletzt noch Kontakt mit Diebolds Frau Alexandra hatte, wusste Melzer um den zunehmend schlechteren Gesundheitszustand seines Narrenrates. "Markus ist 1994 in die Narrenzunft eingetreten, seit März 2017 war er Narrenrat, und bis zuletzt wirkte er bei vielen Sachen mit", so Melzer. So kümmerte er sich um die Social-Media-Kanäle und die Homepage der Zunft und organisierte bei den jüngsten Essens-Bestellaktionen die Touren und Bestellungen. "Wir haben mit Markus ein engagiertes Vereinsmitglied und natürlich auch unser Sprachrohr in die Vereinigung verloren."

Auch als Reporter und Fotograf im Einsatz

Doch nicht nur für die Narrenwelt ist der Tod von Markus Diebold eine schockierende Nachricht und ein herber Verlust. Denn Markus Diebold war nicht nur Narr, sondern auch ein Kollege unserer Redaktion. Über viele Jahre hinweg war Markus Diebold als freier Mitarbeiter für den Schwarzwälder Boten im Einsatz, berichtete und fotografierte.

Ob als Fotograf beim Eröffnungsball der Schwenninger Narrenzunft, beim Narrenbaumstellen auf dem Muslenplatz oder als närrischer Reporter in der Schwenninger Zunftstube beim Rüschen nähen – der Kollege wusste seine beiden Leidenschaften stets zu kombinieren.

Und so hinterlässt Markus Diebold viel zu früh nicht nur seine Ehefrau Alexandra, sondern auch eine große Lücke in der Vereinswelt.