Der Baum steht, jetzt kann’s richtig losgehen mit dem Narrentag des Viererbundes in Oberndorf. Die Zuschauer freut’s. Foto: Cools

Die Überlinger Zimmermannsgilde gibt mit dem Baumstellen auf dem Schuhmarkt am Samstagvormittag den Startschuss für einen freudenreichen Narrentag.

Auch wenn der Himmel verhangen und der Schuhmarktplatz hart an der Reifgrenze lag: So ein Narrentagspublikum schreckt das nicht. Und die Narren schon dreimal nicht. Immerhin war es an diesem Samstagvormittag weder böig noch regnerisch, als die Zimmermannsgilde der Überlinger Narrenzunft den Narrenbaum stellte.

 

Da sind die Freunde aus Elzach, Rottweil und Überlingen, die gruppenweise anrücken, in Oberndorf auch anderes gewohnt. Und dann war da noch die große Frage: Wie wird das mit dem Baum dieses Jahr, nachdem eine allzu mächtige Krone und ein eher ungeeignetes Loch 2010 das ganze Projekt in Schieflage und dann in die Waagrechte gebracht hatte.

Zimmermänner meistern ihre Aufgabe souverän

Erst im zweiten Anlauf schafften die Profis das Prachtstück seinerzeit in die Senkrechte. Ob sie heimlich trainiert haben? Von Problemen ist dieses Jahr jedenfalls nichts zu merken. Souverän, in aller Ruhe, mit der gebotenen Sorgfalt, und gekonntem Zupacken hieven sie den Baum mit ihren Schwalben, den mit einem starken Seilstück verbundenen Stangenpaaren, in die Höhe.

Dass der Stamm auch sicher steht, dafür sorgt in Oberndorf neuerdings ein kolossales, sauber betoniertes und für alle Narrentage der Ewigkeit taugliches Loch. Während die Zimmermannsgilde ihrer Arbeit nachgeht, bleibt für die Zuschauer, vor allem aber auch die Zunfträte und Ausschussmitglieder aller befreundeten Zünfte Zeit für ein herzliches Wiedersehen.

Der Baum steht fast pünktlich

Es ist ein bisschen Narrentag im Kleinen in diesem Moment: Die Stadtkapelle spielt. Jeder hat ein Stück seiner eigenen Fasnet dabei und feiert, und alle tragen ganz viel Fastnacht zusammen.

Genau um 11 Uhr, wie angekündigt, und eigentlich nur 18 Minuten später, steht der Baum senkrecht, der Gegenschwung wird souverän aufgefangen, die Überlinger Ausscheller läuten, die Narreneltern tanzen Walzer, die große Fahne weht über dem Schuhmarkt, und auch das Publikum kann seine Juzger nicht mehr unterdrücken.

Zunftmeister heißt alle willkommen

Es ist ein Fest im Fest: Die Rottweiler Ausscheller beginnen, die Fasnet auszurufen, bevor sie ihren Weg in die Lokale und Gassen antreten, und dort ja nur alle Narren zu finden und zu mobilisieren.

Oberndorfs Zunftmeister Marco Pfisterer heißt alle Gäste willkommen und freut sich auf einen freudenreichen Narrentag.

Beim Fassanstich gibt’s Schwund

Weil die Kehlen der Zimmermänner, der Narren und der Zuschauer nach rund zwei Stunden doch sehr trocken sind, kommt der Fassanstich gerade recht – mit etwas Luft nach oben und durchaus Schwund. Doch der eigens für den Narrentag gebraute Sud mundet!

Und dann sind auch die ersten Oberndorfer Narren unterwegs: Hansel, Schantle und Narro freuen sich mindestens ebenso wie ihr Publikum.