Seine Krawatte musste sich Bürgermeister Andreas Hölzlberger am Donnerstagabend natürlich auch abschneiden lassen. Foto: / Katzmaier

Die Narren haben in Haiterbach wieder das Sagen. Mit dem Rathaussturm und der Entmachtung von Bürgermeister Andreas Hölzlberger wurde am Donnerstagabend zugleich die heiße Phase der Kampagne eingeleitet.

Seit der davor vorübergehend letzten Entmachtung im Jahr 2020 konnte Bürgermeister Andreas Hölzlberger ungestört – zumindest ungestört durch Narren – regieren. Zusammen mit den Gemeinderäten habe er mit Vernunft entschieden, sagte Hölzlberger, bevor er vor zahlreichen Zuschauern auf dem Marktplatz der angereisten Narrenzunft Unterschwandorf – verstärkt durch die lautstarken und stimmungsvollen Haiterbacher Kuckucks-Gugga – symbolisch den Rathausschlüssel aushändigte.

Nun, so der Schultes, könnten die Narren zeigen, ob sie es besser hinkriegen.

An Kritik mangel es nicht

An Verbesserungsvorschlägen und vor allem Kritik, in Reimform vorgetragen von Zunftmeister Patrick Frick, mangelte es den Narren jedenfalls auch dieses Mal nicht.

Im Zentrum der Kritik standen dabei die sanierte und erweiterte Festhalle und die Vereinsförderung.

Die Festhalle an sich dürfte den Narren gefallen, jedoch stehe sie nicht für närrische Veranstaltungen zur Verfügung. Und generell sei sie für Vereine durch die neue Entgeltordnung auch nicht einfach zu finanzieren, kritisierte Frick. Man hoffe, dass die Räte da noch mal in sich gehen und nachbessern.

Beim Hoffen bleibt es vorerst wohl auch beim Thema Vereinsraum in Unterschwandorf. Jetzt, so stellte der Zunftmeister fest, sei ganz schnell für das neue Feuerwehrfahrzeug gearbeitet worden. Ein Anbau sei dabei vergessen worden.

Auf dem Wunschzettel der Narren steht auch eine weitere Einkaufsmöglichkeit in Unterschwandorf. Von der Option am Ortseingang habe man aber schon lange nichts mehr gehört.

Zu kritisieren, wenn alles abgeschlossen sei, sei natürlich einfach, erwiderte Hölzlberger zur Festhalle. Damit die Halle möglichst lange halte, habe man entschieden, zunächst keine Fasnachtsveranstaltungen zuzulassen.

In Sachen Kosten regte der Schultes an, sich Gedanken über originelle Veranstaltungen zu machen. Dadurch sei es nämlich jetzt möglich, höhere städtische Zuschüsse zu erhalten.

Appell: Gaststätten unterstützen

Bei der Baumaßnahme für das neue Feuerwehrauto habe man schnell reagieren müssen, da es eine Pflichtaufgabe sei. In Sachen Einkaufsmöglichkeiten verwies Hölzlberger darauf, dass man „im Städtle alles bekommt, was man im Alltag braucht“.

Bei einem könnten die Narren aber tatkräftig mitwirken: Um die Gaststätten im Ort zu erhalten, müsse man diese auch besuchen.