Auch wenn es zwischendurch andere Optionen gab, so hält der Narrenverein Trillfingen dennoch daran fest, den Dresschuppen an der alten Straße in Richtung Bad Imnau zu seiner neuen Unterkunft seit Lagerschuppen umzubauen. Seit Mai 2019 hat der Verein das alte Gebäude von der Stadt gepachtet. Foto: Kost

Nach dem Verkauf des Gemeindehauses an Privatpersonen, muss sich der Narrenverein Trillfingen ein neues Zuhause suchen. Mit dem alten Dreschschuppen im Obertor ist es auch schon gefunden. Jetzt geht es darum, wie man den Schuppen für eine sinnvolle Nutzung umbaut.

Haigerloch-Trillfingen - Bei der Hauptversammlung der Narren wurde über das Thema eifrig diskutiert. Die Molke und das daran angrenzende frühere Friseurgeschäft im Gemeindehaus in der Osterstraße sind nämlich bis heute Narrenheim und auch Lagerraum für Vereinsmaterial des 1976 gegründeten Vereins. Dort muss der Narrenverein aber spätestens zum 31. März 2024 seine Zelte abbrechen.

Übergangsweise und falls notwendig, könnte der Narrenverein das dem Trillfinger Musik- und Gesangverein gehörende Vereinsheim als Materiallager und zur Abhaltung von Sitzungen nutzen. Doch es ist schon die Absicht des Vereins, den von der Stadt gepachteten Schuppen an der alten Verbindungsstraße Richtung Bad Imnau so schnell wie möglich umzubauen, damit man in den nächsten zwei Jahren umziehen kann.

Um den desolaten Schuppen tatsächlich nutzen zu können, bedarf es jedoch nicht nur einer inzwischen eingeleiteten Nutzungsänderung (vom Lagerschuppen zum Lagerschuppen mit Schutzhütte), sondern einer gründlichen Sanierung. Um Geld hierfür zu erhalten, starteten die Narren deshalb im September 2019 ein Crowd-Funding-Projekt zusammen mit der Sparkasse.

Das im Dezember 2019 abgeschlossene Crowd-Funding war erfolgreich und brachte 14 000 Euro Spendengelder ein. Zudem erhielt der Verein von der Sparkasse im Rahmen einer Adventskalenderaktion noch 500 Euro. Weitere 1500 Euro kamen von der Stiftung Kunst, Bildung, Kultur hinzu. Außerdem erhält der Verein von der Stadt einen Materialkostenzuschuss von 6000 Euro.

Die Sanierung hätte also längst starten können, hätte nicht die Corona-Pandemie das Vorhaben ausgebremst. Allerdings wurde seither auch über andere Alternativen (Unterbringung des Vereins im Rathaus, Neubau auf dem Platz der ehemaligen Backfiliale Gulde) nachgedacht. Nach Prüfung der Angebote, nahm der Verein aber Abstand davon.

So rückte erneut der alte Dreschschuppen in den Fokus und bei der aktuellen Generalversammlung der Trillfinger Narren wurden nochmals Vor- und Nachteile der Schuppensanierung gegenüber einem Neubau diskutiert; letztlich votierte eine Mehrheit für die Sanierung des Dreschschuppens. Weitere bauliche Maßnahmen können nun in die Wege geleitet werden. Die Bausubstanz des Schuppens wurde bereits fachmännisch begutachtet. Das Dachgebälk kann größtenteils weiterverwendet, beziehungsweise es kann darauf aufgebaut werden. Der fertige Schuppen soll dann einen Eingangsbereich und Sitzungsraum, ein WC, einen großen Lagerbereich und einen Zeltlagerplatz enthalten.

Der Narrenverein ist anhand der Angebote zuversichtlich, die hohen Kosten für die Sanierung größtenteils aus vorhandenen Mitteln stemmen zu können, zur besseren Finanzierung des Projektes stimmten die Narren bei ihrer Hauptversammlung außerdem einer Erhöhung des Mitgliedsbeitrages von 15 auf 20 Euro zu.