Die Dom-Clemente-Schule könnte, neben weiteren Gebäuden, an ein Nahwärmenetz angeschlossen werden. Der Gemeinderat hat nun für eine Machbarkeitsstudie gestimmt. Foto: Börsig-Kienzler

Ob und wie ein Nahwärmenetz in Schonach Schule, Rathaus und weitere Gebäude versorgen könnte, soll nun eine Machbarkeitsstudie zeigen. Dafür stimmte nun der Gemeinderat und bewilligte die dafür notwendigen Ausgaben.

Schonach - In nichtöffentlicher Sitzung Ende Juni dieses Jahres wurde dem Gemeinderat der Bau eines Nahwärmenetzes vorgestellt. Initiiert wurde das Projekt durch die heimische Firma WIHA, die ihre Heizungsanlage in den Gebäuden Obertal- und Winterbergstraße zusammenlegen und dazu ein eigenes kleines Nahwärmenetz bauen will.

Die Gemeinde könnte ihre Großverbraucher wie Schule und Rathaus sowie gegebenenfalls weitere Gebäude ebenfalls über ein Nahwärmenetz versorgen, dies könnte auch über eine gemeinsame zentrale Wärmeversorgung erfolgen.

Die Firma Zelsius aus Donaueschingen, die auch die Anlage für die Firma WIHA geplant hatte, hat der Gemeinde nun ein Angebot für eine Machbarkeitsstudie nach den Vorgaben der BEW-Bundesförderung für effiziente Wärmenetze erstellt. Eine solche Studie wäre laut dem Entwurf der Förderrichtlinie, die allerdings noch nicht verabschiedet ist, mit bis zu 50 Prozent förderfähig. Das Angebot beläuft sich auf 36 176 Euro, die Hälfte, also 18 088 Euro, müsste die Gemeinde tragen.

Auch Privatleute könnten sich anschließen

Ortsbaumeister Ansgar Paul erklärte in der letzten Sitzung des vergangenen Jahres, dass die Zentrale der Heizanlage der Firma WIHA im Gebäude Schmeckenbecher installiert werden soll. Von dort hätte die Gemeinde die Möglichkeit, Schule, Sporthalle, Feuerwehrhaus sowie eventuell das Haus des Gastes und weitere Gebäude im Gemeindebesitz anzuschließen. Denkbar wäre auch, dass sich private Anwohner am Winterberg anschließen.

Die Verwaltung schlug dem Rat vor, im Haushalt die Summe von 40 000 Euro sowie den Zuschuss von 20 000 Euro einzustellen. Nach Verabschiedung der Förderrichtlinie sollen dann die entsprechenden Fördermittel beantragt, nach deren Zusage die Firma Zelsius mit der Ausfertigung des Angebotes beauftragt werden.

Silke Burger (CDU) wollte wissen, was denn die Umsetzung eines Nahwärmenetzes kosten könnte. Das konnten weder Paul noch Frey beantworten, aber eben dafür, so Frey, wolle man die Machbarkeitsstudie in Auftrag geben. Bernd Kaltenbach (CDU) bezeichnete den Vorschlag als interessante Sache. Etliche andere Kommunen würden das Thema aktuell angehen. Herbert Rombach (CDU) merkte an, dass es interessant wäre, zu erfahren, was das Kilowatt Wärme kostet.

Regenerative Energie ist Pflicht

Frey erklärte, dass Nahwärme wohl nicht günstiger sei als etwa Erdgas. Aber man müsse sich darüber im Klaren sein, dass bei einem Neueinbau einer Heizanlage mittlerweile immer ein Anteil an regenerativen Energien dabei sein müsse. Auf den Hinweis Rombachs, dass er das Gebäude Schmeckenbecher nicht für den idealen Standort halte, entgegnete Frey, dass dies der Standort der Anlage der Firma WIHA sein werde. Gedacht seien weitere gemeindeeigene Anlagen, allerdings könnte man diese zusammenführen, um eine gewisse Redundanz zu erhalten.

Holz, Solar oder Windkraft

Gerhard Kienzler (OGL) war der Meinung, man solle diese Gelegenheit unbedingt wahrnehmen, ein Nahwärmenetz sei zukunftsfähig. Ob es machbar sei, das solle die Studie zeigen, wobei er sich zuversichtlich gab. Die Anlage könnte mit Holz, Solar oder auch Windkraft betrieben werden und würde insgesamt weniger abhängig von fossilen Brennstoffen machen. Allerdings sollte man die ganze Sache nicht nur finanziell, sondern auch energetisch und vor allem umwelttechnisch betrachten und bewerten. Schließlich stimmte der Rat einstimmig für die Ausgabe.