Im Münchweierer Wald soll ein wildernder Hund ein Reh gerissen haben. Foto: Merz

Ein freilaufender Hund soll im Bereich des Panoramawegs Wild getötet haben. Einen Zusammenhang mit den toten Rehen in Friesenheim hält das Polizeipräsidium Offenburg jedoch für unwahrscheinlich.

Seit einigen Wochen wird ein wildernder Hund im Bereich Panoramaweg, südlicher Wald in Münchweier, gesehen. Nun habe er am Montag ein Reh gerissen, teilt die Ortsverwaltung Münchweier in einer Presseerklärung mit. Aus der Ferne sei beobachtet worden, wie ein Mann seinen Hund im Panoramaweg abgeleint habe und frei laufen ließ. Bei dem Hund soll es sich um einen mittelgroßen, schwarzbraunen Mischling mit langem Schwanz handeln. Zudem wurde am Montag im Bereich westlicher Einstieg zum Panoramaweg ein schwarzer Caddy beobachtet.

Im Ettenheimer Wald gibt es keinen Leinenzwang für Hunde

Das freie Laufenlassen eines Hundes im Wald alleine ist noch nicht strafbar. Denn in Ettenheim gibt es keinen Leinenzwang für Hunde, erklärt das Ordnungsamt. Allerdings muss jeder Hund, der sich im Wald bewegt, im Einzugsbereich seines Besitzers sein, erklärt Revierleiter Lothar Bellert.

Und wenn von dem Besitzer weit und breit keine Spur ist? Dürfte man den Hund dann laut Jagdgesetz erschießen? Er würde zunächst versuchen, den Hund einzufangen, betont Bellert. „Ich würde niemals einen Hund einfach erschießen, sondern verhältnismäßig handeln. So ein Hund ist immer auch ein geliebtes Familienmitglied. Stattdessen würde ich versuchen, den Hund einzufangen und ihn seinem Besitzer zurückzugeben“, betont er.

Auch in Friesenheim wurden Rehe getötet

Brisanz erhält der Fall in Münchweier dadurch, dass in den vergangenen Wochen auch in Friesenheim vier Rehe gerissen wurden. Sowohl Friesenheims Förster Christian Junele als auch die Jagdpächter vermuteten einen wildernden Hund als Schuldigen. Um Sicherheit zu erhalten, werden aktuell DNA-Proben in Freiburg ausgewertet. Deren Ergebnisse stehen noch aus, wie eine aktuelle Anfrage unserer Redaktion bei der Gemeinde Friesenheim ergab.

Der Polizei liegt für den Fall in Münchweier aktuell noch keine Anzeige vor, erklärt Polizeisprecherin Karen Stürzel. Aufgrund der örtlichen Distanz halte man nach aktuellem Kenntnisstand einen Zusammenhang jedoch für unwahrscheinlich.

Zeugen gesucht

Menschen, die Informationen zu dem Fall des wildernden Hundes in Münchweier haben oder etwas in diesem Zusammenhang Relevantes beobachtet haben, können sich bei der Ortsverwaltung Münchweier unter Telefon 07822/ 22 06 melden.