Annegreth Fezer-Brenner rückt für Ebinger nach. Foto: Ortmann

Thomas Ebinger (Grüne) legt auf eigenen Wunsch sein Stadtratsmandat nieder, um sich neuen Aufgaben zu widmen. "Nicht klug", nannte OB Jürgen Großmann die Entscheidung, der nur Lob für Ebinger übrig hatte.

Nagold - Der 62-Jährige habe stets besonnen und sachlich agiert, würdigte Großmann. Und so liegt es auf der Hand, dass Nagolds Stadtoberhaupt noch versucht hatte, Ebinger im Gemeinderat zu halten. Jedoch ohne Erfolg. Ebingers Entscheidung war gereift, auch wenn ihm der Schritt nicht leicht gefallen sei, wie er betonte.

2014 kehrt er zurück

Ebinger wurde erstmals im Jahr 2004 in den Nagolder Gemeinderat gewählt. 2009 schied er aus dem Gremium aus. Auch bei seinem ersten Abgang hatten ihn persönliche Gründe zum Kürzertreten bewegt. "Man kann sich gar nicht vorstellen, was so ein Mandat an Arbeit und Aufwand mit sich bringt", sagte er damals. Dennoch kehrte er zurück. Sowohl 2014 als auch 2019 zog er mit souveränen Wahlergebnissen erneut in den Gemeinderat ein.

Nun hat er seinen Platz für Annegreth Fezer-Brenner geräumt, die ein Stadtratsmandat bei der vergangenen Wahl knapp verpasst hatte. Fezer-Brenner ist Sprecherin des Ortsverbands der Grünen und sitzt mit Ebinger im Vorstand der Nagolder Ortsgruppe des BUND. Das Ausscheiden von Ebinger und das Nachrücken von Fezer-Brenner segnete der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig ab.

Grüne Überzeugung

Rose Hauenstein lobte stellvertretend für die grüne Fraktion die "durch und durch grüne Überzeugung" Ebingers. Wie sehr ihm der Klimaschutz am Herzen liegt, machte Ebinger auch bei seiner letzten Rede als Mitglied des Gemeinderats deutlich. Statt nur über seinen Abgang zu reden, nutzte er die Gelegenheit für einen politschen Appell: "Beim Klimaschutz agieren wir nach wie vor viel zu zögerlich", sagte er. Dennoch lobte er die Arbeit des Gemeinderats, "Nur wenig Städte haben sich so gut entwickelt wie Nagold", betonte Ebinger. In der Politik brachte er stets seine beruflich Erfahrung als Forstwirt mit ein.

Nun will sich der 62-Jährige neu orientieren und andere Aufgaben angehen. "Das haben wir zu respektieren", sagte Großmann, der Ebinger aus dem Gemeinderat verabschiedete.