Die Teilzeitbühne ist seit zehn Jahren fester Bestandteil der Nagolder Theaterwelt. Foto: Held Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Theatergruppe startet nächstes Projekt

Nagold. Dieses Jahr ist ein ganz besonderes für die Mitglieder der Teilzeitbühne. Sie feiern ihr zehnjähriges Bestehen. Was im Jahr 2008 bei einem Bier im "Zwickel" in kleiner Runde begann, ist mittlerweile ein fester Bestandteil der Nagolder Kulturlandschaft geworden.

Die Idee auch nach der Zeit an den Nagolder Schulen noch aktiv Kunst im Heimatort zu schaffen, inspiriert die Mitglieder der Gruppe jedes Jahr aufs Neue in kürzester Zeit ein Projekt auf die Bühne der Alten Seminarturnhalle zu bringen. Natürlich ist ein runder Geburtstag auch dazu da, für einen Moment innezuhalten und zurückzublicken auf die Anfänge und die Entwicklung, die man als einzelne Schauspieler, aber auch als Gruppe im Allgemeinen gemacht hat.

In diesem Jahr kommt "Gott des Gemetzels" auf die Bühne

Letztlich stand das ganze Projekt seit der ersten Stunde unter dem Motto "Learning by doing". Keiner der Beteiligten hatte außerhalb der Schule Erfahrungen darin gesammelt, was es heißt eigenständig ein gesamtes Theaterprojekt auf die Beine zu stellen. Mit damals nur zwei Wochen Probenzeit debütierte die Gruppe 2008 im Kubus in Nagold mit dem Stück "Ernst sein ist wichtig" von Oscar Wilde und setzte damit den Grundstein für die nächsten Jahre.

Vieles hat sich seitdem getan. "Wir versuchen die Erfahrungen der letzten Produktion immer mit ins neue Jahr zu nehmen und uns zu verbessern", meint Elisabeth Held. Da wurde beispielsweise die Probenzeit um ein paar Tage verlängert, die Vorbereitung auf das Stück besser strukturiert und 2015 der Schritt gewagt, den Aufführungsort in die Alte Seminarturnhalle zu verlegen. Dem Otto-Hahn Gymnasium, immer unterstützend an der Seite, ist die Gruppe dankbar über den vielen Beistand und die Hilfe, die sie über die Jahre hinweg erfahren durften. Das Jugendhaus Youz öffnet mittlerweile jährlich seine Pforten für die Theaterbegeisterten, um dort die Stücke einzustudieren. Genauso steht das Team der Alten Seminarturnhalle immer mit Rat und Tat zur Seite. Und auch Familie und Freunde sind bei der Verwirklichung der Stücke nicht wegzudenken, sei es bei der Unterstützung im Catering oder bei den Frisuren, bei der ein oder anderen Leihgabe aus dem eigenen Wohnzimmer als Bühnenrequisit oder mit einer warmen Mahlzeit. Die Schauspieler können auf ihre Familien zählen.

Mittlerweile ist die Teilzeitbühne schon wieder mitten in der Planung für das Projekt im März in diesem Jahr. Plakat designen, Probenplan erstellen und Text pauken sind nur einige der Dinge, die vor der eigentlichen Probenzeit erledigt werden müssen. Jeder bringt sich ein, wie es seinen Vorlieben entspricht. Sei es in der Gestaltung des Bühnenbildes, der schauspielerischen Arbeit oder dem Entwerfen von Texten und der Betreuung der Öffentlichkeitsarbeit. Dabei ist es der Teilzeitbühne besonders wichtig, dass eine moderne Diskussionskultur gelebt wird und möglichst alles im Konsens entschieden wird. Das alles geschieht bei den Akteuren der Teilzeitbühne neben Studium und Arbeit. Die Theaterleut freuen sich aber schon jetzt wieder auf drei Wochen intensives Zusammenleben und –arbeiten, denn ein Projekt wie die Teilzeitbühne schweißt zusammen.

In diesem Jahr darf man sich auf das Theaterstück "Gott des Gemetzels" von Yasmina Reza freuen. Vier Menschen in einem Raum – ein ausgesetzter Hamster – ein ausgeschlagener Zahn. Das Kammerspiel von Yasmina Reza ist eine schwarze Komödie vom Feinsten und wird auf den Bühnen der Welt groß gefeiert.

  Aufführungen sind am Samstag, 24. und Sonntag, 25. März, ab 19 Uhr in der Alten Seminarturnhalle in Nagold. Einlass ist um 18 Uhr (Konzertbestuhlung).

  Kartenreservierungen: E-Mail an teilzeitbuehne@gmail.com oder unter www. teilzeitbuehne.wixsite.com/nagold