Auf der Tierfarm von Barbara Münchau lernten die Kinder viel über Igelschutz. Fotos: Ließmann Foto: Schwarzwälder Bote

Ferienprogramm: Kinder lernen auf Barbara Münchaus Tierfarm viel über den Schutz der stacheligen Tiere

Die pensionierte Tierärztin Barbara Münchau lud im Rahmen des Sommerferienprogramms der VHS auf ihre Tierfarm "Kameldoc & Co" in Hochdorf ein. Sieben Kinder und eine Mutter lernten dabei alles, was man zum Thema Igel wissen muss.

Nagold-Hochdorf. Aufmerksam hörte Mia den Ausführungen Münchaus zu. Erst vor Kurzem brachte sie selbst einen verletzten Igel zur Tierfarm, die auch als Igelrettungsstation fungiert. Am Liebsten hätte sie sich selbst um das Igelchen gekümmert, erzählt sie. Aber bei dessen schweren Verletzungen war das nicht möglich: der Igel war unter einen Mähdrescher geraten.

Wichtig sei es, wenn man einen Igel im August findet, sofort nachzuschauen, ob es sich um ein Männchen oder Weibchen handelt. Denn in diesem Monat werden die meisten Igelbabys geboren. "Igelbabys sind natürlich noch nicht selbstständig", erklärt Münchau. Sie bat darum, dass wenn man ein Weibchen finden sollte, auch nach deren Igelkindern zu suchen. Ganz wichtig sei hierbei zu beachten, dass man die Igel nicht einfach nach Belieben mit nach Hause nehmen darf. Die stacheligen Tierchen stehen nämlich unter Naturschutz. Ein Igel darf nur zu Hause gepflegt werden, wenn er hilfsbedürftig ist. "Ich bin dazu verpflichtet, ein Tier wieder in die Freiheit zu entlassen", schärft Münchau den Anwesenden ein.

Um besser zu verdeutlichen, was man den Igeln zum Fressen geben darf und was nicht, hatte sie für die Kinder ein kleines Spiel vorbereitet. Dabei wurde die Tierärztin von Lea Schnurrbach und Ria Stahl unterstützt, die das heitere und zugleich lehrreiche Ratespiel leiteten. Was viele Menschen beispielsweise nicht wüssten, sei, dass Igel Allesfresser sind. Sie ziehen Fleisch allerdings vor und ernähren sich deshalb vornehmlich von Würmern und Käfern. Sollte man einen Igel versorgen müssen, kann man dem stacheligen Gesellen beispielsweise Katzenfutter geben.

Kamel Ronja bekommt viele Streicheleinheiten

Während einer kleinen Pause führte Klaus Kohm, der Ehemann Münchaus, plötzlich die Kamele heran. Nach ersten Vorbehalten freuten sich die Besucher, die Wüstentiere streicheln zu dürfen. Auch Eselin Ronja, die auf Diät gesetzt wurde und sich lautstark darüber beklagte, bekam Streicheleinheiten von den Gästen.

Nach dem Bewundern des Kamelweibchens ging es ernst weiter. Denn wie ziehen sich die kleinen Vierbeiner überhaupt diese Verletzungen und Krankheiten zu? Münchau klärte, mithilfe eines Büchleins, das sie zuvor zusammengebastelt hatten, über die häufigsten Verletzungsarten auf. Vor allem unvorsichtige Gartenarbeit führe häufig dazu, dass den Igeln Schnittwunden und Ähnliches zugefügt werden. Die Stimmung hob sich dann aber abrupt, als Dorothee Buck einen Igel aus der Igel-Reha-Station ihres Gartens mitbrachte.

Glücklich und voller Respekt betrachteten die Kinder den recht stattlichen Igel und gingen danach frohen Mutes und mit allerhand Wissen rund um den Igel und seinen Schutz nach Hause, um ihren Eltern von dem Neugelernten zu berichten.