Die Wachsende Kirche auf dem ehemaligen Gartenschaugelände, hier noch deutlich im Wachstum. Foto: Katz

Arbeitsgemeinschaft erarbeitet nach Gartenschau neues Programm. Pavillon aus 24 Lindenbäumen.

Nagold - Die Wachsende Kirche auf dem Nagolder Landesgartenschaugelände stand im vergangenen Jahr unter einem besonders günstigen Stern. Darin sind sich die Verantwortlichen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) einig, die jetzt Bilanz gezogen haben. Der runde Pavillon aus 24 Lindenbäumen und einem mit wachsenden Weiden geflochtenen Zaun ist ein in Deutschland einmaliges Gemeinschaftswerk der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen.

90 000 Menschen nahmen 2012 an den kirchlichen Veranstaltungen teil. 20 000 davon besuchten die Ausstellungen in der Friedenskirche. Etwa 5000 zog die außergewöhnliche Pilgerausstellung in ihren Bann. Deshalb steht für die drei Konfessionen fest: Die Wachsende Kirche geht weiter.

"Geist des ökumenischen Projekts wird weiterleben"

Schon im Mai 2013 sollen erste Veranstaltungen angeboten werden. Zum 1. März wird deshalb ein neues Programm präsentiert. Startschuss dafür wird die ACK-Sitzung am 29. Januar in Nagold sein, zu der Dekan Ralf Albrecht als Leiter der Steuerungsgruppe die Bürger ermuntert, das Team mit Vorschlägen zu unterstützen. "Der Geist des ökumenischen Projekts wird weiterleben", freut sich der Dekan über die Aufbruchstimmung im Jahr eins nach der Landesgartenschau. Damit werde die Wachsende Kirche auch in Zukunft als Symbol der Ökumene Bestand haben.

Wie viele Menschen das grüne Gotteshaus unabhängig von den Veranstaltungen besucht haben, lässt sich nur schätzen. Die Hälfte der mehr als eine Million Landesgartenschau-Gäste dürfte in der Wachsenden Kirche gewesen sein. Das grüne Gotteshaus wird übrigens auch drei Monate nach diesem Besuchermagnet sondergleichen von vielen Menschen aufgesucht, um sich von seiner besonderen Atmosphäre inspirieren zu lassen oder die Stille des Gebets zu suchen.

Rund 750 Veranstaltungen steuerten die Kirchen zur Landesgartenschau bei, was für Oberbürgermeister Jürgen Großmann ein "überragendes Engagement" war. "Auch die mediale Beachtung erfolgte in enorm hoher Frequenz", zieht Dekan Albrecht Bilanz.

In großer Zahl demonstrierten prominente Gäste ihre Verbundenheit mit diesem in Deutschland einmaligen Projekt. Allen voran so bekannte Persönlichkeiten wie die Bischöfe und kirchlichen Würdenträger, der frühere Ministerpräsident Erwin Teufel, Ex-Sozialministerin Monika Stolz, Oberbürgermeister Boris Palmer, Fernsehpfarrer Ulrich Parzany oder Bestsellerautorin Ulla Lachauer.

"Das Engagement der über 500 Ehrenamtlichen aus verschiedenen christlichen Konfessionen stellt jedoch alles in den Schatten", sagt Albrecht. Diesen Helfern sei zu verdanken, dass das Jahr 2012 bleibende Eindrücke hinterlasse. Gerade das Miteinander der verschiedenen Glaubensrichtungen sei enorm gestärkt worden. Eigentliche Gewinnerin des Jahres 2012 sei die gelebte praktische Ökumene. "Dankbar werfen wir einen Blick zurück, weil so vieles an Glauben, Leben und Miteinander durch das Projekt im Wachsen ist", sagt der Dekan, der darauf verweist, dass die Kirchen mit ihrer Präsenz zukunftsweisende Zeichen gesetzt haben. "Es war aus meiner Sicht der umfassendste, gelungenste und auch arbeitsintensivste Auftritt von Kirchen auf der Landesgartenschau, der je zu beobachten war", lautet sein Fazit. "

An 171 LGS-Tagen schien immer die Sonne, wenn auch an 60 Tagen von gelegentlichem Regen begleitet." Somit sei der Grundgedanke voll aufgegangen. Er orientiert sich an einem Satz aus dem Buch Jesaja: "Denn siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf." Die Finanzierungsbilanz ist noch nicht ganz abgeschlossen. Allerdings sei das gesamte Projekt ohne die Beiträge von Sponsoren und Spendern nie zu schultern gewesen.

Weitere Informationen: www.im-wachsen.de