Ehrungen bei der Nagolder Gesamtwehr (von links): Paul Amand, Michael Iser, Volker Renz, Rudi Rentschler, Rainer Zeh und Jürgen Großmann. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Hauptversammlung: Stadtbrandmeister Amand schätzt die dezentralen Einsatzabteilungen der Gesamtwehr

Von Uwe Priestersbach

Die neun Abteilungen der Nagolder Gesamtwehr absolvierten im vergangenen Jahr 261 Einsätze. Stadtbrandmeister Paul Amand war jetzt bei der Hauptversammlung in der Gündringer Halle froh, dass die Feuerwehr 2015 von spektakulären Szenarien verschont blieb.

Nagold-Gündringen. Trotzdem seien die unterschiedlichen Einsätze für die Feuerwehrangehörigen immer mit einem Stück Ungewissheit beim Alarm verbunden, denn "wir wissen nie, was uns an der Einsatzstelle erwartet", machte Paul Amand deutlich.

Bei dieser Gelegenheit unterstrich der Stadtbrandmeister die Bedeutung eines guten Ausbildungsstandes, doch ebenso wichtig sei im Ernstfall die Ortskenntnis der Einsatzkräfte. Vor diesem Hintergrund bezeichnete Paul Amand die dezentralen Einsatzabteilungen in der Gesamtstadt als "besten Weg für die Sicherheit und den Schutz der Bürger" – und froh zeigte er sich, dass dies im Rathaus und im Gemeinderat genau so gesehen werde.

Wie Schriftführer Jürgen Hauser berichtete, setzten sich die Einsätze aus 40 Bränden, 70 Technischen Hilfeleistungen, 28 Ölalarmen, neun Insekteneinsätzen, 44 Fehlalarmen sowie 70 Brand- und Sicherheitswachen zusammen. Bei den Brandeinsätzen handelte es sich zumeist um Klein- und Entstehungsbrände, "die schnell und ohne große Mühe gelöscht werden konnten". Bei einem Großbrand in Oberschwandorf wurde die Haiterbacher Feuerwehr mit der Drehleiter und einem Löschfahrzeug unterstützt. Sieben Personen konnten im vergangenen Jahr aus lebensbedrohenden Situationen gerettet werden.

Zufrieden ist man zudem mit dem hohen Ausbildungsstand in den Abteilungen, aber auch beim Mannschaftsstand sprach Jürgen Hauser von einer steigenden Tendenz. So zählt die Nagolder Gesamtwehr 285 Aktive, 83 Mitglieder in der Alterswehr sowie 42 Jugendliche in der Nachwuchsabteilung.

In der Entlastung sah Oberbürgermeister Jürgen Großmann "die sehr gute Arbeit der Feuerwehrspitze bestätigt". Gleichzeitig machte der Rathauschef deutlich, dass die Sicherheit in der Stadt kein Selbstläufer sei, und sie vor allem der "hochprofessionellen Arbeit" der Feuerwehr zu verdanken sei. Als gutes Zeichen wertete der OB zudem den Umstand, dass in der Feuerwehr nicht nur alle Generationen vertreten sind, sondern in zunehmender Zahl auch Frauen. Mit Blick auf die weiter steigenden Einsatzzahlen wies Jürgen Großmann darauf hin, dass im Bereich des vorbeugenden Brandschutzes weitere Aufgaben auf die Feuerwehr zukommen. Bewährt hat sich für ihn daher die Entscheidung, eine 50-prozentige Stelle für einen hauptamtlichen Kommandanten zu schaffen. In seinen Ausführungen ging der OB ebenfalls auf den geplanten Neubau eines Gerätehauses in Vollmaringen ein. So seien Grundsatzentscheidungen wie der Standort im Gewerbegebiet gefallen, und in diesem Jahr will man in den nötigen Grunderwerb sowie die Planungen einsteigen.

Mittelfristig soll aber auch in Iselshausen, Pfrondorf und Gündringen die räumliche Situation verbessert werden. Mit einem Weinpräsent ehrte der OB Erich Graf und Alfons Kiefer, die bereits seit 65 Jahren Mitglieder der Gündringer Feuerwehr sind.

Nagold-Gündringen. Wahlen, Ehrungen und Beförderungen standen bei der Gesamtwehr ebenfalls auf der Tagesordnung. Spannend war dabei vor allem die Kür des Nachfolgers von Roland Walz als stellvertretender Gesamtwehr-Kommandant, denn mit Philipp Katz, Andreas Hauser und Michael Waidelich meldeten gleich drei erfahrene Kräfte aus der Abteilung Stadt ihre Kandidatur an.

Im ersten Wahlgang erhielt erwartungsgemäß keiner die absolute Mehrheit, so dass ein zweiter Durchgang mit einer Stichwahl zwischen Philipp Katz und Michael Waidelich notwendig wurde. In geheimer Abstimmung entschieden sich dabei 83 der 162 Wahlberechtigten für Philipp Katz als neuen Stellvertreter des Stadtbrandmeisters. Als Mitglied im Hauptausschuss wurde Philipp Gerritzen gewählt.

Eine hohe Auszeichnung gab es jetzt für Rainer Zeh (Emmingen), der für seinen 40-jährigen aktiven Feuerwehrdienst mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Gold ausgezeichnet wurde. Für 25-jährigen Dienst in der Feuerwehr wurden Markus Geiger (Gündringen), Michael Iser (Nagold) und Rudi Rentschler (Mindersbach) geehrt. Unter Punkt Beförderungen erfolgte die Ernennung von Heiko Raaf und Michael Waidelich (Nagold) zum Brandmeister.

Per Handschlag zum Feuerwehrdienst verpflichtet wurden Pauline Essig, Sophie Krausse und Steffen Ruß (Nagold), Fabian Renz und Janik Lutz (Emmingen), Heiko Löffler (Gündringen), Kevin Egeler (Hochdorf), Samuel Lehre, Jerome Kühn und Jaques Kühn (Iselshausen), Jan Rentschler (Mindersbach) sowie Steffen Köhnke, Christian Wollensak und Thomas Seeger (Vollmaringen). In die Jugendfeuerwehr wurden Frieder Frank, Lars Grimm, Luka Maier, Tim Selke, Nikolaus Müller, Marie Pag, Alexander Baba, Jessica Waidelich, Marco Kurz, Adrian Kovatch und Denis Enderlein aufgenommen.