Sie packen’s an: Der Vorstand mit den Beisitzern des neuen Vereins "Kinderhilfe für Ugwaku". Foto: Pieske Foto: Schwarzwälder-Bote

Aus dem kirchlichen Schulprojekt Ugwaku wird der gemeinnützige Verein "Kinderhilfe für Ugwaku"

Von Melanie Pieske

Nagold. Das Projekt "Schule in Ugwaku" der katholischen Kirchengemeinden von Nagold und Umgebung erscheint ab sofort in einem neuen Gewand. Um dem steigenden Verwaltungsaufwand besser gerecht zu werden, ist ein Verein gegründet worden.

Im katholischen Gemeindehaus in Nagold wurde gefeiert. Nicht nur, dass das von vielen Initiativen und Aktionen begleitete Projekt weiterhin eine Erfolgsgeschichte schreibt. Sondern vor allem der frisch gegründete gemeinnützige Verein "Kinderhilfe für Ugwaku e.V." sorgte für festliche Stimmung.

Das Schulprojekt, das auf die Initiative des aus Nigeria stammenden Pfarrers Paul Odoeme zurückgeht und von den katholischen Kirchengemeinden in der Seelsorgeeinheit Oberes Nagoldtal mitgetragen wurde, ist nun im Vereinsregister Nagolds eingetragen.

Die von Spendengeldern finanzierte überkonfessionelle Realschule "All Saints" (Allerheiligen) wurde vor bald drei Jahren eingeweiht. Die Schule wird derzeit von rund 180 Schülern besucht, 120 Schulbänke warten aber noch darauf besetzt zu werden. Anderthalb Stunden Wegstrecke zu Fuß machen den Schulbesuch für Kinder aus den Nachbardörfern unmöglich. So entstand die Idee, ein Schlafhaus und eine Mensa zu bauen. Mittlerweile sind bereits 90 000 Euro zusammengekommen. Davon sind alleine 22 000 Euro durch die Sternsinger in die Kasse geflossen. "Kinder für Kinder", bringt es Hans Wycisk, der zum ersten Vorsitzenden gewählt wurde, auf den Punkt.

Warum aber wird aus einem katholischen Projekt überhaupt ein Verein? Man habe sich ökumenisch öffnen wollen, schließlich nehme auch die nigerianischen Schule Kinder jeglicher Konfession auf, erklärt Hans Wycisk. Ein weiterer Grund sei aber auch gewesen, die aufgeblähte Bürokratie, entstanden durch die vier beteiligte Gemeinden, zu entschlacken. Die Vereinsgründung entlastet die Kirchengemeinden. Denn angefallene Werbungskosten wie für den Druck von Flugblättern wurden bisher aus dem Etat der beteiligten Kirchengemeinden gedeckt. Nun kommen die Mitgliederbeiträge für diese Kosten auf, damit auch weiterhin die Spenden zu 100 Prozent in das Projekt fließen. Ein weiteres Privileg eines Vereins ist es, an öffentliche Fördermittel zu gelangen. Der "Kinderhilfe Ugwaku" ist es jetzt möglich, projektbezogene Förderung zu beantragen. Der Verein ist für die Zukunft also bestens aufgestellt, um das Projekt "Schlafhaus" voranzutreiben.

Gewählt wurden: Hans Wycisk (erster Vorsitzender), Klaus Rais (zweiter Vorsitzender), Monika Straub (Schatzmeisterin) und Rita Pross Schriftführerin). Beisitzer sind Wolfgang Dreyer, Hubertus Geschermann, Horst Hildebrandt, Paul Odoeme, Veronika Rais-Wehrstein und Bozena Schneider.