"Das Schmalzbrot läuft wie Sau!"
Und so ab Samstagmittag zogen die Besucherscharen in der Stadt auch merklich an – auch wenn sich die teils dick vermummten und in warme Jacken gewickelten Gestalten gefühlt weniger bei den mehr als 70 Kunsthandwerkern als vor allem bei den verschiedenen (warmen) kulinarischen Angeboten anstellten. Auch den "Urschelwein", der in den Geschäften und am Stand am Urschelbrunnen ausgeschenkt wurde, hätte man sich eventuell gerne in der Ausführung "Glühwein" gewünscht. Aber das wäre "eine echte Sünde", erklären die fleißigen Helferinnen beim Urschelbrunnen.
Was denn hier der nachgefragteste Verkaufsschlager der Damen sei? "Das Schmalzbrot läuft wie Sau!", hört man spontan und ehrlich, ohne von der Arbeit aufzublicken oder sich beim Servieren stören zu lassen. Die Urschelherbst-Besucher gelüstet es offenbar nach reichlich Energie in Form von richtig gehaltvollen Köstlichkeiten. Und auch Wein war ja auch zu Zeiten der Mönche in ihren kalten Klostern vor allem auch ein gern genutztes "Heizmittel" gegen klamme Kälte, dass die Körper (auch ohne "Glüh" im Namen und Darreichungsform) vorzüglich "von innen her" zu wärmen wusste. Was auch in diesem Jahr dem Absatz des ganz besonderen Cuvées aus dem Kollegium Württemberg sicher ordentlich beförderte.
Apropos Kalorien-Bomben: Ein echte – erstmalige – Entdeckung davon in Nagold gab’s zum Urschelherbst am Gerichtsplatz: Frittierte Süßigkeiten, die so klangvolle Namen hatten wie "Meuterei in Nagold" und in Panade ausgebackenes Bounty enthielten. Oder "Kindheitserinnerung": frittierte Schokobons. Barline-Barkeeper Sven Wallnewitz – sonst eher für seine innovativen Cocktails berühmt – hat diese sündhaft leckeren Kreationen nach Nagold gebracht. Dazu auch noch einen Drucker für Lebensmittelfarbe, der das Urschelherbst-Logo in Kaffeeschaum ("und auch auf Bier") pixelgenau abbildete.
Und die wahrscheinlich gewaltigen Kalorien-Mengen seiner Köstlichkeiten? "Die haben die Feen von der Hohennagold mit ihrem Feenstaub, den wir mit einbacken dürfen, einfach hinweg gezaubert", versichert der Bar- und frischgebackene Frittier-König mit treuherzigen Augenaufschlag. Man glaubt es ihm ungesehen, will es glauben, weil dieser echte Urschelherbst in diesem Jahr eben den persönlichen "Schwer"punkt "Kulinarik" hat. Und damit hoffentlich ohne Folgen bleibt.
Kommentare
Artikel kommentieren
Bitte beachten Sie: Die Kommentarfunktion unter einem Artikel wird automatisch nach sieben Tagen geschlossen.