Monika Wehrstein (rechts) berichtete bei der Mitgliederversammlung über die Arbeit der Nagolder Hospizgruppe. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Ambulante Hospizgruppe trifft sich

Seit fast 30 Jahren begleitet die Ambulante Hospizgruppe Nagold Schwerkranke und Sterbende oder unterstützt Angehörige. "Sterbende sind unsere Lehrmeister", erklärte Monika Wehrstein in dieser Woche bei der Mitgliederversammlung im Seniorenzentrum Martha Maria.

Nagold. In ihrer Rückschau erinnerte die Vorsitzende der Ambulanten Hospizgruppe an die Aktivitäten im vergangenen Jahr, wobei vor allem die Fortbildung der Mitglieder breiten Raum einnimmt. So beschäftigte man sich unter anderem mit dem Thema "Aromatherapie in der Hospizarbeit". Daneben war die Hospizgruppe beim 40-jährigen Jubiläum des Nagolder Kreiskrankenhauses mit einem Informationsstand vertreten, aber auch die Schüler am Gymnasium oder der Realschule in Nagold werden von Monika Wehrstein über die Arbeit der Hospizgruppe informiert. "Es ist immer wieder überraschend, wie sich junge Menschen diesem schweren Thema stellen und öffnen", betonte die Vorsitzende. Mit ihrem aufopfernden Einsatz an Sterbebetten, die viel Zeit und Empathie erfordern, "verhalten sich unsere Gruppenmitglieder vorbildlich – und ich bin stolz auf unsere Hospizgruppe und ihren guten Ruf", machte Monika Wehrstein deutlich. Zudem schweiße der Hospizgedanke die Gruppe immer mehr zusammen.

Bedauerlich findet sie es allerdings, dass das Bewusstsein für die Ambulante Hospizgruppe im Bewusstsein der Bevölkerung ziemlich verschwunden sei. Doch finde die Arbeit der Hospizgruppe eben im Stillen statt.

Wie Martin Miller als stellvertretender Vorsitzender berichtete, zählt die Ambulante Hospizgruppe derzeit 107 Mitglieder, darunter 14 Ehrenamtliche in der Sterbe- und Trauerbegleitung. Unterm Strich wurden im letzten Jahr 2109 Stunden geleistet.

Aus dem Kassenbericht von Ingrid Krauß ging hervor, dass die Hospizgruppe im vergangenen Jahr zwei Hospizgruppen, denen es finanziell nicht so gut ging, mit einer Spende unterstützt hatte. Einen weiteren größeren Posten auf der Ausgabenseite bildeten die Aufwendungen für Aus- und Weiterbildung. Unterm Strich konnte aber dennoch ein kleiner Überschuss erwirtschaftet werden.

Ein großes Lob für den Vorstand, "der die schwierigen Aufgaben auf einen Nenner bringt", gab es von Hilde Benz als Schirmherrin der Ambulanten Hospizgruppe. Gleichzeitig sprach sie den Sterbebegleitern großen Respekt aus – denn "jede Begleitung am Lebensende ist so speziell und individuell, dass es dafür kein Schema gibt".

Über 70 Prozent aller Menschen wollen zu Hause in vertrauter Umgebung sterben. Daher legt die Hospizgruppe Nagold als Regionalgruppe der IGSL-Hospiz den Schwerpunkt ihrer unentgeltlichen Arbeit in die ambulante Begleitung, doch werden Sterbende ebenso in Krankenhäusern und Pflegeheimen begleitet. Daneben werden auch Angehörige und Trauernde unterstützt. Bei ihren regelmäßigen Sprechstunden dienstags von 14 bis 17 Ihr im Patienteninformationszentrum des Krankenhauses, und donnerstags von 15 bis 17 Uhr im Nagolder Bürgerzentrum informiert die Hospizgruppe über alle Fragen der Sterbebegleitung oder der Patientenverfügung.

  Weitere Information gibt es auf der Homepage unter www.hospizgruppe-nagold.de.