Die Stadtkapelle Nagold hat im Lemberg-Musiksaal ihre Heimat. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder Bote

Energetische Sanierung: Technischer Ausschuss diskutiert Kosten und Belegung des Musiksaals im Schulcampus Lemberg

Eigentlich gibt es längst Einigkeit im Nagolder Gemeinderat, den in die Jahre gekommenen Musik- und Veranstaltungssaal im Schulcampus Lemberg umfassend zu sanieren – der Grundsatzentscheid dazu wurde bereits auf der September-Sitzung des Gremiums verabschiedet.

Nagold. Aber damals hatten die Räte die Stadtverwaltung aufgefordert, einmal eine detaillierte Kostenaufstellung für diese insgesamt auf knapp 1,8 Millionen Euro taxierte Gesamtmaßnahme zu präsentieren – dem jetzt das Hoch- und Tiefbauamt der Stadt mit Rafael Beier als seinem Leiter in der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses (TA) nachkam.

Wobei das reine Kosten-Zahlenwerk den Räten offenbar auch als Sitzungsvorlage bereits reichte – Wortmeldungen gab es vor allem zum gleichzeitig ebenfalls vorgelegten (künftigen) Belegungsplan des Musik- und Veranstaltungssaals. Denn da überraschte die TA-Mitglieder die Information, dass sämtliche Vormittagszeiten des Saals komplett von der Lembergschule bestritten würden. Auch der größte Teil der Nachmittagsstunden (Montag bis Donnerstag bis 16 Uhr) ist bereits fest für Angebote der (benachbarten) Lembergschule gebucht. "Wo bleibt da noch Raum für die CHR?" (Christiane Herzog Realschule), lautete etwa eine Frage dazu.

Nutzungs-Lücken

"Es gibt Potenziale für die CHR", so die Antwort von Baier – ohne diese jedoch genauer zu spezifizieren. Mögliche Nutzungs-Lücken im aktuellen Belegungsplan gibt es derzeit vor allem in den (späten) Nachmittags- und Abendstunden – die aber zum Teil ebenfalls bereits von der Stadtkapelle, dem Tanzkreis oder Angeboten der Volkshochschule genutzt werden. Einig war man sich im TA, dass es insgesamt eine große Nachfrage nach der Nutzung des Saal geben müsste – da ja auch Theatergruppen, die Kitas oder zunehmend nachgefragte Bewegungsangebote (der VHS und der Vereine) für Senioren gerade solche Räumlichkeiten für ihre Übungs- und Trainingsstunden bräuchten. Ein weiterer Aspekt des Präsentation und Diskussion: die für die im Raum stehende 50-Prozent-Förderung dieser Sanierungs-Maßnahme aus Mitteln des EFRE-Förderprogramms notwendigen energetischen Verbesserungen an der Gebäudesubstanz nach dem Standard "KfW-Effizienzhaus 70". Was meint: Künftig dürften nur noch 70 Prozent der bisherigen Energiemenge für die Nutzung des Gebäudes anfallen, mindestens 30 Prozent müssten langfristig eingespart werden. Womit die Stadt auch ihren selbst gesteckten Zielen zum Klimaschutz bei diesem Projekt nachkommen werde, so Beier.

Insgesamt belaufen sich die Sanierungskosten für den Musiksaal auf dem Lemberg auf knapp 1,8 Millionen Euro. In diesen Kosten ist eine fünfprozentige Preissteigerung der reinen Baukosten enthalten bis zum Jahr 2022 – wenn das Projekt abgeschlossen sein muss, will man die 50-prozentige Förderung nicht verlieren. "So günstig sanieren wir wohl nie wieder", kommentierte etwa CDU-Fraktionssprecher Wolfgang Schäfer. Auch Ulrich Hamann (FWV) sprach sich noch einmal für die Sanierung aus: "Die Schulen werden größer", man bräuchte daher die Verfügbarkeit des Saals unbedingt.