Carolin Köbele forschte an einem besonders aktuellen Thema: In Anlehnung an die Mooswand in Stuttgart untersuchte sie die feinstaubsenkende Wirkung von Moosen Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Sieben erste Plätze bei "Jugend forscht"-Regionalwettbewerb Nordschwarzwald / Zwei Sonderpreise

Der "Jugend forscht"-Regionalwettbewerb Nordschwarzwald in Altensteig ist aus Nagolder Sicht besonders erfolgreich verlaufen: Insgesamt räumten die Jungforscher der Nagolder Schulen sieben erste Plätze und zwei Sonderpreise ab.

Altensteig/Nagold. Zwar kamen mit 18 von insgesamt 55 Projekten überdurchschnittlich viele Teilnehmer aus Nagold. Dennoch können die Rolf-Benz-Schule und das Otto-Hahn-Gymnasium besonders stolz auf ihre Schüler sein – und sich darauf einstellen, dass einige von ihnen während der nächsten Wettbewerbsrunden im März und April nicht am Unterricht teilnehmen können.

So gewann der 18-jährige Tim Braun von der Rolf-Benz-Schule den ersten Preis im Fachgebiet Arbeitswelt. Er hat eine "intelligente Laserschutzbrille" entwickelt: Sie funktioniert mit zwei Kameras, die mit der passenden Technik sogenanntes stereoskopisches Sehen ermöglichen: So wird das menschliche Auge "so weit wie möglich nachgeahmt", wie Tim erklärt.

Unterschiedlich gestaltete Mindmaps

Ebenfalls im Fachgebiet Arbeitswelt den ersten Platz belegte Ria Stahl vom Otto-Hahn-Gymnasium. Die 13-Jährige hat sich mit "Mindmapping" beschäftigt. Dabei untersuchte sie, ob sogenannte Mindmaps mit farbigen Bildern und schematischen Darstellungen zum Lernerfolg in der Schule beitragen. Als Probanden unterstützten sie Schüler, indem diese sich mit Hilfe von unterschiedlich gestalteten Mindmaps vorgegebene Inhalte einprägten.

Nach "unsichtbarem Leuchten" forschten Lisa Weiß und Paul Hampp vom Otto-Hahn-Gymnasium: Sie haben an der Chemilumineszenz – eine chemische Reaktion, bei der auch aus Alltagschemikalien wie Pfefferminztee Licht emittiert wird – untersucht, ob diese auch im UV-Bereich möglich ist. "Die Frage kann man klar mit ja beantworten", erklärt Paul. Die beiden Jungforscher betonen, dass vor allem ihre Physiklehrerin und ein Wissenschaftler des Jugendforschungszentrums ihre Begeisterung an dem Thema geweckt habe. Für ihr Experiment gewannen die beiden den ersten Preis im Fachgebiet Chemie und den Sonderpreis von der IHK Nordschwarzwald "für eine sorgfältige und systematische Grundlagenrecherche".

Ebenfalls vom Otto-Hahn-Gymnasium sind die Gewinner des ersten Preises in der jüngeren Altersklasse des Fachgebiets Chemie: Aaron Marquardt (11) und Maria Dizinger (12) haben die Schaumbildung von Spülmitteln und deren Einfluss auf die Spülwirkung untersucht.

Den Sonderpreis für eine "gute Idee" und den zweiten Platz im Fachgebiet Chemie erlangte Lea Salome Marquardt vom Otto-Hahn-Gymnasium. Sie untersuchte den Salicylsäuregehalt in Kosmetikprodukten und prüfte, ob sie wirklich für reine Haut sorgen. Auf einen "Etikettenschwindel" wiesen ihre Experimente jedenfalls nicht hin, wie sie sagt.

Feinstaubsensor eigenhändig gebaut

Die 18-jährige Carolin Köbele forschte an einem besonders aktuellen Thema: In Anlehnung an die Mooswand in Stuttgart untersuchte sie die feinstaubsenkende Wirkung von Moosen. Dafür baute sie eigenhändig einen Feinstaubsensor. Gemessen wurde in einem Kasten, in dem Kerzen den Feinstaub erzeugten und ein Ventilator für die Luftzirkulation sorgte. Ergebnis: Der Feinstaubgehalt stieg zwar, wurde durch die Moose aber weniger schädlich. Carolin wurde Zweite im Fach Geo- und Raumwissenschaften; und sie gewann den Sonderpreis des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft.

Der 18-jährige Stefan Wahl vom Otto-Hahn-Gymnasium gewann den ersten Preis im Fachgebiet Mathematik/Informatik: Er entwickelte ein ortsabhängiges Informationssystem auf der Grundlage von Bluetooth.

Manuel Ehnes vom Otto-Hahn-Gymnasium erreichte im Fachgebiet Technik mit seinem Freund Björn Steiner (Schickhardt-Gymnasium Herrenberg) den ersten Platz: Sie haben untersucht, welche Materialien bei Reibung elektrostatische Ladung erzeugen.

Bei den Jüngeren im Fachgebiet Physik wurde es schleimig: Lena Dengler und Larissa Rosin vom Otto-Hahn-Gymnasium haben verschiedene Arten der aktuell beliebten Knetmasse Slime ausprobiert und die beste ermittelt: Haftfähigkeit, Dehnbarkeit und Haltbarkeit waren dabei entscheidende Faktoren. Aber auch subjektive Eindrücke wie Geruch und Konsistenz wurden beachtet. Der Gewinner: Ein hergestellter Slime, der unter anderem aus Inhaltsstoffen einer Gesichtsmaske besteht. Damit erreichten die beiden Zwölfjährigen den ersten Platz im Fach Physik.