Dekan Winterholer (rechts) und Dekan Albrecht bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Foto: Schwarzwälder Bote

Glaube: Reise der Katholischen und Evangelischen Kirchengemeinden führt auch in den Vatikan

Zu einer partnerschaftlichen Pilgerreise nach Rom brach eine Nagolder Gruppe in den Tagen nach Pfingsten auf. Und wenn zwei eine ökumenische Reise tun, dann können sie was erzählen: vom Zusammenwachsen und gestärktem gegenseitigen Verständnis.

Nagold. Doch der Reihe nach. Die bunt zusammengewürfelte Reisegruppe flog über Frankfurt vor die Tore Roms. Und dank der guten Reiseorganisation des katholischen Dekans bezog sie Quartier in einem kirchlichen Haus vor Ort, fünf Gehminuten vom Vatikan entfernt.

Die unmittelbare Nähe zum Petersplatz eröffnete von Anfang an die Möglichkeit, diesen ganz besonderen historischen, kulturellen, kirchlichen Ort zu den unterschiedlichsten Zeiten und Gelegenheiten zu erkunden. Höhepunkt dieser Erkundung war zweifellos die gemeinsame Teilnahme an der Generalaudienz mit Papst Franziskus um 10 Uhr morgens. Nicht nur, dass der Papst in seiner Botschaft allen Kirchen ins Stammbuch schrieb, dass der Heilige Geist in den Kirchen die Dinge "avanti" anstoße – die ökumenische Nagolder Gruppe wurde auch in der Grußbotschaft auf dem Petersplatz ausdrücklich erwähnt und begrüßt.

Ein weiterer Tag war dem historischen Rom gewidmet. Die Gegensätze wurden deutlich: auf der einen Seite höchste Kunst und politischer Fortschritt par excellence, erkennbar an den großartigen Forumsplätzen der Kaiser, den Triumphbögen und dem Palasthügel Aventin. Und auf der anderen Seite waren überall Zeugen zu finden von grausigen Zuständen der damaligen Zeit – eben "Zustände wie im alten Rom": Sklaverei und Folter als zwei bedrückende Beispiele dafür.

Die Hauptkirchen Roms mit ihren beeindruckenden Michelangelo-Skulpturen und Tizian- sowie Caravaggio-Gemälden ließen die Gruppe staunend zurück – zuallermeist in der Sixtinischen Kapelle mit ihren unvergleichlichen Deckengemälden quer durch die ganze biblische Geschichte.

Und es ergab sich die Möglichkeit für einen extra Empfang bei der Deutschen Botschaft für den Vatikanstaat, für den "Heiligen Stuhl".

Absolutes Highlight aber waren die gemeinsamen Andachten und der gemeinsam im "Campo Santo Teutonico" direkt im Vatikan gefeierte Gottesdienst mit ökumenischer Beteiligung.

"Nicht alle, aber viele Wege führen wieder nach Rom"

Dass auch die gastronomischen Qualitäten Roms im jüdischen Viertel, im Quartier Trastevere und an vielen anderen Ecken nicht zu kurz kamen, versteht sich von selbst.

Und als die Reisegruppe den Weg zurück nach Deutschland antrat, war sie sich sicher: Nicht alle, aber bestimmt viele Wege führen dann wieder nach Rom.

Dekan Ralf Albrecht resümierte die Reise so: "Die ewige Stadt mit ihrer hohen Attraktivität hat nicht nur uns alle in ihren Bann gezogen, sondern auch uns alle, evangelisch und katholisch, näher zueinander gebracht und somit ein einzigartiges Zeichen für die Nagolder Ökumene und den besonderen Geist hier gesetzt." Und Dekan Holger Winterholer zog das Fazit: "Die gemeinsame Fahrt stärkte unser gemeinsames Glaubensfundament durch den regen Austausch, das gemeinsame Gebet und den Gottesdienst. Es machte auch deutlich, dass wir einen gemeinsamen Auftrag für unsere Zeit haben, und die Glaubensweitergabe eine Gemeinsamkeit ist, die uns trägt und verbindet."