Beim Spatenstich auf dem Eisberg (von links): Rutger der Nederlanden vom beauftragten Bauunternehmen Ten Brinke Industriebau, Endrich-Geschäftsführerin und Gründer-Tochter Christiane Endrich mit ihrer Mutter Ursula Endrich, Oberbürgermeister Jürgen Großmann und Firmen-Senior Wolfgang Endrich. Foto: Kunert

Endrich Bauelemente investiert acht Millionen Euro in neues Waren- und Dienstleistungszentrum.

Nagold - Dienstag, 11.30 Uhr auf dem Eisberg: Spatenstich für das neue Waren- und Dienstleistungszentrum der Endrich Bauelemente Vertriebs GmbH – und das bei bestem Kaiserwetter. Es ist der Startschuss für die nächste Millionen-Investition im INGpark.

Insgesamt rund acht Millionen Euro will das Nagolder Unternehmen in den kommenden Monaten auf dem gut 6500 Quadratmeter großen Grundstück direkt oberhalb des ebenfalls noch nagelneuen DPD-Logistikzentrums ausgeben, um hier von der Auftragsbearbeitung und Fakturierung, über Lager bis zur Auslieferung sämtliche Logistikbereiche des auf den Handel mit Elektronikbauteilen spezialisierten Betriebs zusammenzuziehen.

Derzeit sind diese Unternehmensbereiche auf mehrere Standorte im gesamten Nagolder Stadtgebiet verteilt, unter anderem am Sitz der Hauptverwaltung in Iselshausen sowie in zwei Lagerhallen auf dem Wolfsberg – "wo wir aktuell aus allen Nähten platzen", wie Firmen-Senior Wolfgang Endrich die Situation beschreibt. Sein Dank während des kleinen Festakts auf dem Eisberg ging an Nagolds Oberbürgermeister Jürgen Großmann, der "sein Versprechen, in maximal 40 Tagen über das Baugesuch zu entscheiden", eingehalten habe.

In dieser Geschwindigkeit soll es auch mit den Logistik-Neubau weitergehen: Noch in dieser Woche werde mit den Erdarbeiten begonnen, so der aus Holland angereiste Projektmanager des beauftragten Bauunternehmens, Rutger der Nederlanden von der Firma Ten Brinke Industriebauten. Bis zum Jahresende wolle man "das Dach gedeckt und die Wände geschlossen" haben, um den ehrgeizigen Zeitplan des Bauherren auch durch die Wintermonate hindurch einhalten zu können. Ziel sei es, bis Mai, spätestens Juni kommenden Jahres den Neubau schlüsselfertig an die Firma Endrich zu übergeben.

Das holländische Bauunternehmen Ten Brinke hat den Zuschlag für dieses Bauprojekt nach einer europaweiten Ausschreibung durch das auf die Logistik-Branche spezialisierte, beauftragte Planungsbüro Keller Group Consulting aus Ditzingen gewonnen. Ten Brinke-Repräsentant Rutger der Nederlanden will aber soweit wie möglich in der konkreten Bauphase regionale Handwerksbetriebe für den Neubau einsetzen. Allein die Stahlkonstruktion des später insgesamt 13 Meter hohen Hallen-Baus werde tatsächlich auch aus Holland angeliefert werden.

Für Endrich-Geschäftsführerin und Gründer-Tochter Christiane Endrich sichert der geplanten Lager-Neubau die aktuellen Expansions-Pläne ihres Unternehmens "für schätzungsweise die nächsten fünf bis sieben Jahre" ab. So werde man die, durch die Zusammenziehung aller Logistikbereiche an künftig nur noch einen Standort, frei werdenden räumlichen Kapazitäten an den bisherigen Endrich-Standorten ebenfalls für dringend benötigte neue Mitarbeiter in den übrigen Unternehmensbereichen wie Vertrieb, Verwaltung und Entwicklung brauchen. Auf dem Eisberg werden man mit einer Mannschaft von schätzungsweise 30 bis 35 Personen starten, wobei auch hier sukzessive der Personalbestand aufgestockt werden solle. Werde man alle derzeitigen Wachstumsziele in den nächsten Jahren auch tatsächlich erreichen, habe man sich zudem Optionen auf weitere angrenzende Flächen auf dem Eisberg für künftige Expansionen gesichert.

Priorität für heimische Unternehmen

Für OB Großmann ist der jetzt erfolgte Spatenstich ein gutes Zeichen, wie er in seinem Grußwort anmerkte, dass "der Eisberg Teil II weiter wächst". Und auch, dass das "ehrgeizige Unternehmenskonzept der Firma Endrich" aufgeht. Sein Dank ging zurück an die Familie Endrich, die mit dieser Neubau-Entscheidung bewiesen habe, "dass Sie standorttreu sind". Großmann wies auch daraufhin, dass der INGpark "wegen seiner verkehrstechnisch idealen Anbindung" zunehmend das Interesse von Unternehmen aus dem Stuttgarter Raum wecke. Es sei aber eine bewusste Entscheidung des Zweckverbandes INGpark, einheimischen Unternehmen bei der Grundstücksvergabe eine Priorität einzuräumen.