Lisa Fritz ist auf ihren Inlineskates schnell unterwegs. Die 16-jährige Schülerin aus Walddorf startet ab Juni wieder beim Weltcup. Foto: Fritsch

Jetzt komm ich: Lisa Fritz fährt Slalom auf acht Rollen. Im Weltcup gehört sie  zu den Top 20.

Altensteig/Nagold - Inlineskating – eigentlich weiß jeder, was das ist, und viele haben die Fortbewegung auf acht Rollen schon einmal ausprobiert. Doch, dass man sich auf Skates eine steile Straße hinunterstürzt, dabei Tore umfährt und mit einer Geschwindigkeit von bis zu 70 Kilometern pro Stunde durch die Ziellinie rast, das haben noch nicht viele erlebt. Für die 16–jährige Lisa Fritz aus Walddorf ist das Alltag, denn Lisa ist Leistungssportlerin in der Disziplin "Inline Alpin".

Württembergische Meisterin, Teilnahme bei der Weltmeisterschaft in der Disziplin Riesenslalom und Slalom, mehrere erste Plätze beim Internationalen Inline–Cup und unter den besten 20 im Weltcup – das ist die beeindruckende Bilanz der jungen Sportlerin.

Durch ihre Leidenschaft fürs Skifahren beim VfL Nagold ist Lisa zum Skaten gekommen. Schon seit sie fünf Jahre alt ist, nimmt sie an Skirennen teil. In den Sommerpausen ist sie dann als weiteres Training mit Inlineskates gefahren und hat darin ihre eigentliche Bestimmung gefunden. Heute fährt sie nur noch hobbymäßig Ski und konzentriert sich ganz auf das Inlineskating.

"Man steht nur auf vier Rollen und hat viel weniger Halt als in Skischuhen. Noch dazu sind Inliner viel kürzer und somit ist es schwerer, das Gleichgewicht zu halten", beschreibt die 16-Jährige ihre Sportart im Vergleich zum winterlichen Pendant. Auch Bremsen hat Lisa keine an ihren Skates: "Man muss flink sein und sich schnell wenden können", erklärt sie die Herausforderungen beim Alpin-Skating.

Die Ausübung einer derart exotischen Sportart birgt einige Herausforderungen: Lisa ist im VfL Nagold die einzige aktive Fahrerin in ihrem Alter und hat daher kaum Möglichkeiten, vor Ort zu trainieren. "Auch kann sie nicht einfach beliebig Straßen absperren, um zu trainieren", erzählt die Mutter der Sportlerin. Und außerdem macht Lisa auch derzeit ihren Schulabschluss und ist schwer beschäftigt, ihr Privatleben, Schule und das Inlineskating unter einen Hut zu bekommen.

"Alpin Inline" erfordert einiges an Mut. Angst? Nicht bei Lisa: "Wir sind sehr gut geschützt mit Helm und Schutzkleidung." Doch auch Lisa hat schon schlechte Erfahrungen gemacht: Drei Wochen vor dem Internationalen Cup-Finale löste sich bei der Abfahrt eine Schraube an der Schiene eines Schuhs, Lisa stürzte und brach sich die Speiche.

Mit bedrücktem Blick erinnert sie sich an das einschneidende Erlebnis. "Ich war nicht selbst schuld an dem Unfall. Daher war es danach eine Kopfsache und ich hatte Angst, dass es wieder passiert. Ich hatte danach Hemmungen mit voller Geschwindigkeit zu fahren und auch allgemein, meinen Inlinern wieder zu vertrauen." Durch den Sturz konnte sie trotz Spezialgips nicht an dem Internationalen Cup teilnehmen.

Doch Lisa schaut nach vorne: Neben ihrem Schulabschluss will sie auch im "Inline Alpin" weiterkommen und ihre guten Platzierungen halten. Im Mai dieses Jahres gehen die Trainingslager für die Walddorferin wieder los und Anfang Juni ist auch schon das erste Weltcup–Punkterennen in Genua.