Mehr als 500 Bürger kamen gestern zum Neujahrsempfang der Stadt in die Stadthalle. Foto: Fritsch

Nagolds Oberbürgermeister skizziert beim Jahresempfang vor 500 Bürgern die wichtigsten Projekte 2014.

Nagold - Der Neujahrsempfang der Stadt entwickelt sich immer mehr zum gesellschaftlichen Ereignis. Was vor ein paar Jahren noch im Rathausfoyer stattfand, lockte gestern mehr als 500 Bürger in die Stadthalle – der Aus- und Rückblick des Stadtoberhaupts. So beschwingt Blackys Big Band mir ihrem Dirigenten Klaus Hermann und der stimmgewaltigen Solistin Lena Oude-Lansink dieses traditionelle Bürgertreffen zum Jahresbeginn eröffnete, so unterhaltsam verpackte Oberbürgermeister Jürgen Großmann – illustriert mit auf die Leinwand geworfenen Impressionen, was 2013 diese Stadt bewegte und was 2014 auf sie zukommen wird.

Hier die wichtigsten Neujahrsbotschaften im Überblick:

Kulturell soll sich nicht nur in der Innenstadt, sondern auch auf der Hohennagold mehr tun. Diese Burg, meinte Großmann, sei "bestens geeignet, noch mehr Menschen in unsere Stadt zu locken". Das Bürgertheater erfährt in dem alten Gemäuer eine Neuauflage mit der Geschichte der Hildegard. Als Gegenstück zum Nagolder Winterzauber feiert in der heißen Jahreszeit heuer der "Nagolder Sommerzauber" Premiere. Hinzu kommt das das Open-Air-Kino im Posthof und eventuell wieder die Markttafel.

In der Innenstadt will man mit einem erweiterten Lichtkonzept, mit einer neuen Farbgestaltung ("Das Außen der Häuser ist das Innen der Stadt") und mit noch mehr Grün Akzente setzen. Derzeit überlegt man, ob man 2016 oder 2017 nicht an dem Wettbewerb "Entente Florale" teilnimmt, ein Grün- und Stadtentwicklungswettbewerb für Städte und Gemeinden. Zusammengefasst gibt Großmann für die Innenstadt als Losung aus: "Unsere Stärken weiter stärken."

Millionenprojekte entstehen in der City allerorten. Wie’s auf dem Anker-Areal, dem "Brückenschlag zur Alt-Stadt", weitergeht, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Die zweite Phase des Investorenwettbewerbs läuft. Fünf Bewerber werden bis Ende Januar ihre Konzepte abgeben. Im Juni will die Stadtverwaltung den Bürgern einen Zwischenbericht geben.

Angebot schafft Nachfrage – darauf hofft man auch bei der Wohnbauentwicklung. Innerhalb von zehn Jahren ist Nagold – auch dank Zensus –- um 2000 Einwohner auf 21 000 Bürger geschrumpft. Mit neuen Wohnbauprojekten will man den Bevölkerungsverlusten entgegenwirken. Ein neues Wohnprojekt entsteht in der Inselstraße mit 20 bis 25 Wohnungen, weitere Projekte mit 70 Wohnungen werden im Riedbrunnen realisiert. Rechtzeitig vor der Bürgerinformation in Iselshausen (15. Januar) gab Großmann gestern auch das spektakulärste Neubaugebiet bekannt: die Alte Messe im Iselshauser Tal. Das Areal ist in städtischer Hand. Bebaut werden soll es vor allem mit Einfamilienhäusern. Noch in diesem Jahr soll das Entwicklungskonzept stehen.

Auch im ING-Park tut sich was: Die Nagolder Verkehrsbetriebe VBN werden dort noch in diesem Frühjahr mit ihrem Neubau beginnen, in dem 40 bis 50 Busse unterkommen. 70 Arbeitsplätze werden dort entstehen.

Beim Thema Krankenhäuser versicherte Großmann dem zum Jahresempfang erstmals erschienenen Landrat Helmut Riegger die volle Rückendeckung des Gemeinderats: "Aus unserer Sicht sind die Weichen richtig gestellt." Jetzt gelte es, keine Zeit mehr zu verlieren. Bekanntlich soll das Nagolder Krankenhaus nach dem vom Kreistag verabschiedeten Konzept zu einer Schwerpunktklinik ausgebaut werden.

Jübiläen feiert Nagold 2014 en masse. Der Verein Alte Seminarturnhalle feiert sein 20-Jähriges, genauso alt wird das Bürgerforum. Das Museum Steinhaus wird 25 Jahre alt, und das Zeller-Jahr zum 150. Todestag des Nagolder Wohltäters wirft auch seine Schatten voraus.