Im Modell ist es bereits fertig – das stationäre Hospiz für die Region Nagold, das in den kommenden Monaten auf dem Gelände des bisherigen Gemeindezentrums St. Michael im Nagolder Stadtteil Kernen entstehen soll. Foto: Privat

Nächste Woche werden Abbrucharbeiten vergeben. In April offizieller Spatenstich für geplante stationäre Hospiz.

Nagold - Im Modell ist es schon fertig – das geplante stationäre Hospiz für die Region Nagold. Tatsächlich hat das entscheidende Jahr begonnen für das soziale Mega-Projekt. Spätestens Anfang Februar sollen die Bagger anrollen – und die Arbeiten im Kernen beginnen.

"Nächste Woche trifft sich die Arbeitsgruppe, um über die Auftragsvergabe für die notwendigen Abbrucharbeiten zu entscheiden", berichtet Barbara Fischer, Vorsitzende des Nagolder Hospiz-Vereins. Der Beginn der Abbrucharbeiten soll dann zeitnah beginnen, möglichst eben noch diesen Monat, spätestens Anfang Februar.

Vorher, nämlich ebenfalls in der nächsten Woche, sollen aber noch die farbigen Schmuckfenster des bisherigen katholischen Gemeindezentrums St. Michael, an dessen Stelle das stationäre Hospiz bekanntlich entstehen wird, ausgebaut und gesichert werden. Ein Teil dieser Fenster werde im künftigen "Raum der Stille" des Hospizes eingebaut werden, "aber nicht alle", wie Barbara Fischer erläutert. Das gehe aus Platzgründen nicht, da der als Mehrzweckraum gedachte "Raum der Stille" natürlich sehr viel kleiner ausfallen werde als der bisherige Kirchenraum von St. Michael. Aber es sei sichergestellt, dass alle künstlerisch gestalteten Fenster des im September vergangenen Jahres profanierten Gotteshauses erhalten bleiben. "Was für den Neubau nicht Verwendung findet, geht nach Bad Waldsee" – zum Sitz der St. Elisabeth-Stiftung, dem künftigen Träger und Bauherren des stationären Hospizes in Nagold – "wo sie eingelagert werden." Bis dann auch alle weiteren Fenster einer neuen, anderweitigen Verwendung zugeführt werden können.

Bereits ausgebaut und auch schon wieder am neuen Standort eingeweiht ist die alte Orgel von St. Michael. Sie hat eine neue Heimat in der Liebfrauenkirche in Wildberg gefunden. Viele der früheren Möbel und Einrichtungsgegenstände von St. Michael wie Stühle und Tische hätten zudem in der Kernenschule und dem Kindergarten im Kernen eine weitere Verwendung gefunden. Was dort nicht gebraucht wurde, habe sich Hans Wycisk aus Hochdorf für sein Schulprojekt im nigerianischen Ugwuaku gesichert – und es bereits per Container verladen und auf die Reise geschickt. "Es gibt und gab in St. Michael nichts, was nicht hätte weiter verwendet werden können." Nichts habe man dort wirklich wegschmeißen müssen.

Das Modell kann im Bürgerzentrum besichtigt werden

Spielt das Wetter mit und der Abbruch von St. Michael klappt planmäßig, soll bereits im kommenden April der offizielle Spatenstich für den Hospiz-Neubau stattfinden. "Wobei wir noch keinen genauen Termin haben", wie Barbara Fischer erläutert. Für den weiteren Projektverlauf rechne man mit einer etwas mehr als einjährigen Bauzeit, so dass bis zum Frühsommer 2019 nach dem Modell (das übrigens im neuen Nagolder Bürgerzentrum ausgestellt ist) auch der echte Hospiz-Neubau fertiggestellt sein soll. "Und der dann natürlich mit einem großes Fest eingeweiht werden wird."

Das Modell des künftigen stationären Hospizes, ein Geschenk des zuständigen Architekten an den Hospiz-Verein, führe aktuell auch dazu, dass man sich nicht nur den geplanten Neubau besser vorstellen könne. "Damit wird das Projekt auch insgesamt greifbarer", so die Hospiz-Vereins-Vorsitzende. Mit dem Effekt, dass die weiterhin dringend benötigten Spendengelder für den Neubau "noch ein bisschen besser fließen" als bisher sowieso schon. "Wir haben mittlerweile die eine Million Euro an Spenden für das stationäre Hospiz geknackt", so Barbara Fischer nicht ohne Stolz.

Aber natürlich werde man auch im neuen Jahr weiterhin kräftig die Spendentrommel rühren – mit zahlreichen Aktionen, Benefiz-Veranstaltungen und Event-Highlights. So ist für Montag, 16. April, der lange versprochene Auftritt der "7 Schwaben Speaker" in den Alten Seminarturnhalle geplant, dessen Erlöse dem stationären Hospiz in Nagold zufließen soll. Als Special Guests des Abends kommen zudem das bekannte Comedy-Dua Petra Binder und Doris Reichenauer alias "Dui do on de Sell" dazu. Medienpartner bei diesem Event wird der Schwarzwälder Bote sein.

Vormerken kann man sich auch schon den 14. September. Da soll ein Benefiz-Golfturnier auf der Anlage des Golfclubs Freudenstadt steigen. Außerdem seien für den Juni noch ein Konzert der Aurelius-Sängerknaben und für den 15. Dezember das traditionelle große jährliche Benefiz-Konzert geplant, für das man in diesem Jahr von der Remigius-Kirche in die Nagolder Stadtkirche umziehen werde, da man für die Akteure des angekündigten Musikvereins Lyra Iselshausen "und deren musikalische Wucht" einfach ein bisschen mehr Platz brauche.

Highlight für die Akteure des Hospiz-Vereins selbst, mal ganz ohne Benefiz-Gedanke: das alljährliche Vernetzungstreffen, dass am 26. April im Nagolder Kubus stattfinden wird. Auf dem Programm steht dann unter anderem ein Vortrag der Motivations-Trainerin Ulrike Schmid aus Tübingen.