Astrid Schneider zeigt ihre vielfältigen Werke.Foto: Schneider Foto: Schwarzwälder Bote

Portrait: Astrid Schneider aus Hochdorf ist nicht nur Wirtin sondern auch als Autorin aktiv

Eine Krankheit hat die Lust und den Drang zu schreiben auch bei der 41-jährigen Astrid Schneider aus Hochdorf ausgelöst. Seit rund neun Jahren schreibt sie Kinderbücher, gestaltet Mal-Bücher und produziert Hörbücher neben ihrer Arbeit in der Gastronomie.

Nagold-Hochdorf. Mit Schreiben hatte Astrid Schneider erstmal nichts zu tun. Von Hochdorf, wo sie aufgewachsen ist, ging es zur Ausbildung als Hotelfachfrau nach Freudenstadt, später nach Böblingen, Filderstadt, Stuttgart, in die Schweiz und Mallorca. In Freudenstadt führte sie fünf Jahre lang ein Restaurant, arbeitete unter anderem in der Model- und Eventbranche in Stuttgart sowie als Personal- und Vertriebsberaterin. Seit 2019 führt Schneider mit ihrem Mann das "Wolfsbergstüble" auf dem Wolfsberg. Damit ist sie wieder bei sich, in ihrer Heimat, angekommen.

Seit 2011 ist sie auch in ihrem Hobby, dem Schreiben angekommen. "In meinem Fall war es eine lebensbedrohliche Krankheit, die mich über das Leben nachdenken ließ. Das war der Moment, indem ich zu Stift und Papier griff." Schneider schrieb daraufhin "Tag und Nacht". Sie habe darin die "eigene Kindheit verarbeitet", in der sie damit konfrontiert war, dass ihre Schwester behindert ist. "Das lastete wie Blei auf mir", so Schneider.

Da verwundert es auch nicht, dass die erste Geschichte eine Abenteuergeschichte wurde, "die Botschaften über Freundschaft, Zusammenhalt und Akzeptanz" beinhaltete. Das Kinderbuch "Mirelle und ihre Freunde auf der Suche nach dem Wunschkraut" war ein Geschenk an die Schwester. "Mirelle" ist eine kleine, am Anfang traurige Schildkröte, die sich mit anderen, an sich selbst zweifelnden Tieren verbündet und immer wieder neue Abenteuer erlebt. Eine Veröffentlichung des Buchs war da noch kein Thema – noch nicht. "Das Buch hatten ein paar Freunde gelesen und die waren begeistert. Sie redeten auf mich ein, ich solle es unbedingt veröffentlichen." Was Astrid Schneider dann auch beim Selfpublisher-Verlag "Tredition" tat.

Das Feedback war beim ersten Buch so positiv, dass Schneider mit "Mirelle"-Geschichten weitermachte. "Leute haben mir geschrieben, dass ich den Nerv der Zeit mit diesem Buch getroffen habe. Das hat mich unglaublich glücklich gemacht und mir wurde klar: Ich habe hier das fehlende Puzzleteil in meinem Leben gefunden."

Es entstand ein zweiter Teil bei "Books on demand" unter dem Titel "Mirelle und Jimmy Blitz – Rettungsaktion Hamster". Später entstand zum Teil 1 ein selbsteingesprochenes Hörbuch. Die Reihe wurde durch weitere Geschichten um "Mirelle" erweitert und hat mittlerweile weitere Nachfolge-Bücher, darunter Mal- und Notizbücher.

"Ein Koffer voller Ideen"

Je mehr Schneider über ihr Schreiben ins Erzählen kommt, desto bildhafter wird ihre Wortwahl. "In meinem Kopf ist ein riesengroßer Koffer voller Ideen, der ganz nervös hüpft und so schnell wie möglich veröffentlicht werden soll. Mich inspiriert so unglaublich viel. Es kann ein Wortfetzen beim Bäcker sein, eine Geschichte meiner Oma oder ein Traum. Das alles katapultiert mich in eine andere Welt und bietet mir Futter für meine Bücher." Jede freie Minute nutze sie zum Schreiben. "Tagsüber bin ich Restaurant-Betreiberin, nachmittags Frau und Hundemama und abends Autorin."

Geschrieben wird direkt am Laptop, Ideen werden auch nachts mit Stift und Papier notiert. Wenn Schneider mal nicht im Restaurant arbeitet, am Laptop schreibt und den Hund bespaßt, dann geht sie Salsa tanzen, Billard spielen oder malt Acrylbilder. Viel Zeit bleibt ihr aber nicht, denn sie arbeitet an neuen Büchern rund um die Genres Fantasy, Liebesroman, Thriller und Ratgeber.

Weitere Informationen: www.astridschneider-autorin.de