Um die Nagold wieder aufstauen zu können, muss es richtig und konstant regnen.Foto: Schillaci Foto: Schwarzwälder Bote

Umwelt: Die Nagold kann derzeit nicht aufgestaut werden

Nagold. Der Blick auf die Nagold war schon mal lohnenswerter. Denn der Wasserstand ist in den vergangenen Wochen gesunken. Eine Besserung scheint momentan nicht in Sicht zu sein.

"Wir können die Nagold nicht aufstauen", teilte Oberbürgermeister Jürgen Großmann jüngst in einem Pressegespräch mit. Grund hierfür sei der Wassermangel.

Nachdem der Wasserstand des Flusses aufgrund verschiedener Baustellen herabgesetzt wurde, müsse man nun auf Regen hoffen. Viel Regen. Die Bauarbeiten zur Verlegung des Kanalsammlers in der Nagoldaue seien "soweit fertig", lässt Peter Haselmaier, der bei der Stadt Nagold für die Fließgewässer zuständig ist, wissen. Die Sanierung des Rentschler-Wehrs solle jedoch bis Oktober andauern.

Auch die Erzgrube ist "ziemlich leer"

An den beiden verbliebenen Wehren könne man theoretisch die Nagold anstauen. Allerdings sei zu wenig Wasser vorhanden. Auch die Erzgrube sei laut Haselmaier "ziemlich leer" und der Zulauf sei "sehr gering". Würde man nun an den Wehren anstauen, führe dies dazu, dass nach den Wehren kein Wasser mehr fließen würde. Für Tiere und Kleinlebewesen hätte dies tödliche Folgen.

"Wir befinden uns im siebten Trockenjahr", gab Oberbürgermeister Jürgen Großmann zu bedenken. Der zu geringe Niederschlag reiche nicht aus, um das Grundwasser heben zu können und "der Wasserversorgung Reserven zu geben", fügt er an. Gleichwohl man "dank unserer Waldungen" genügend Wasser habe.

Um die Nagold wieder aufstauen zu können, müsse man nun auf Regen warten. Haselmaier erklärte, dass es schwer sei, pauschal abzuschätzen, wie viel Regen tatsächlich benötigt werde. Starkregen könne bereits helfen. Doch wichtiger sei die Konstanz, "wenn es eine Weile richtig regnet".

Momentan müsse man "einfach warten", bis der Wasserstand ansteige. Großmann wünscht sich derweil, dass die Urlauber Gesund zurückkehren "und schlechtes Wetter mitbringen".